Syrien: Nach Tod von US-Soldaten startet Armee Einsatz gegen IS
Nach dem tödlichen Angriff bei Palmyra geht Syriens Armee gegen mutmassliche IS-Schläferzellen vor. Washington spricht von Vergeltung.

Bei einem Angriff nahe der antiken Stadt Palmyra wurden zwei US-Soldaten und ein Dolmetscher getötet, berichtet die «Zeit». Drei weitere US-Soldaten wurden verletzt, teilte das Regionalkommando Centcom mit.
Der Beschuss traf eine gemeinsame Patrouille von US-Soldaten und syrischen Sicherheitskräften, so der «Spiegel». Laut Pentagon unterstützte der Einsatz laufende Operationen gegen den sogenannten Islamischen Staat in der Region.
US-Soldaten in Syrien getötet
Aus syrischen Sicherheitskreisen heisst es, der Schütze gehörte seit rund zehn Monaten zur allgemeinen Sicherheit des Innenministeriums. Gegen ihn lief demnach bereits ein Verfahren, das zu seinem Ausschluss aus den Sicherheitskraeften führen sollte.
US-Militärstellen sprachen zunächst von einem Einzeltäter, der einen Hinterhalt auf die Patrouille verübt habe. Erste Hinweise legen laut Pentagon eine Verbindung zur Dschihadistenmiliz IS nahe.
Syrien reagiert mit Einsatz gegen IS
Nach dem Anschlag meldete die syrische Regierung einen grossangelegten Einsatz gegen mutmassliche IS-Schläferzellen in der Wüste. Ein Vertreter des Innenministeriums erklärte, es gehe darum, Zellen aufzuspüren, die weitere Angriffe planen könnten.
Nach Regierungsangaben wurden mindestens drei Personen wegen mutmasslicher Beteiligung an dem Anschlag festgenommen. Die Operation konzentriert sich auf abgelegene Gebiete rund um Palmyra und weitere Regionen Zentralsyrien.
Rolle der IS-Schläferzellen
Sicherheitsexperten weisen seit Jahren darauf hin, dass der IS trotz militärischer Niederlagen über Schläferzellen verfügt. Diese Zellen könnten laut Angaben syrischer Sicherheitskreise Anschläge wie in Palmyra vorbereiten und ausführen.
Auch internationale Analysen betonen, dass der IS in Syrien und im Irak weiterhin Anschläge verübt. Laut der für den Kampf gegen den IS gebildeten internationalen Koalition sind verdeckte Netzwerke in Grenz- und Wüstengebieten besonders aktiv.
Reaktion der USA und politische Folgen
US-Präsident Donald Trump sprach von einem IS-Angriff gegen die USA und Syrien in einem besonders gefährlichen Gebiet. Er kündigte eine «sehr ernste Vergeltung» an und stellte harte Gegenmassnahmen gegen die Terrormiliz in Aussicht.
Verteidigungsminister Pete Hegseth betonte, der Angreifer sei durch verbündete Kräfte getötet worden, so der «Spiegel». Er erklärte, Angriffe auf US-Amerikaner würden konsequent verfolgt und die Verantwortlichen gestellt.
Haltung der syrischen Übergangsregierung
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa sandte Trump laut «Zeit» ein Beileidsschreiben. Darin brachte er die Solidarität seines Landes mit den Familien der Opfer zum Ausdruck.

Das syrische Innenministerium erklärte laut «New York Times», man habe die US-Seite vor möglichen IS-Angriffen gewarnt. Die internationalen Koalitionskräfte haetten diese Hinweise jedoch nicht ausreichend berücksichtigt.
Sicherheitssituation in Syrien
Der Anschlag von Palmyra ist der erste tödliche Angriff auf US-Amerikaner in Syrien seit dem Sturz des ehemaligen Machthabers Assad. Fachleute sehen darin ein Zeichen für die anhaltende Fragilität der Sicherheitslage in dem Land, so der «Deutschlandfunk».
Parallel meldete das syrische Innenministerium weitere Attacken auf Sicherheitskräfte in der Provinz Idlib. Ein Zusammenhang mit dem Angriff auf die US-Patrouille ist nach bisherigen Angaben nicht belegt.














