Nach dem Koreakrieg blieben zahlreiche Kriegsgefangene ein Leben lang in nordkoreanischer Kriegsgefangenschaft. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie.
Nordkorea Kriegsgefangene
Arbeiter in einer Nordkoreanischen Kohlemine (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Südkoreanische Kriegsgefangene mussten ihr Leben lang in nordkoreanischen Minen arbeiten.
  • Als Arbeitssklaven förderten sie Erze für den autoritären Staat.
  • Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie aus Südkorea.

Nordkorea hat jahrzehntelang neben Tausende ehemalige Kriegsgefangene aus Südkorea und deren Nachfahren zur Arbeit in Kohlegruben und anderen Bergwerken gezwungen.

Die Gruppe Citizens' Alliance for North Korean Human Rights in Seoul veröffentlichte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht. Dieser soll das System beschreiben, wie Nordkoreas Führung durch den Einsatz von Arbeitssklaven Kohle und andere Bodenschätze gewinnt und exportiert. Damit verschaffe sich Pjöngjang die nötigen Devisen, beispielsweise für das Atomwaffenprogramm des Landes.

Zwangsarbeit und massenhafter Missbrauch in Bergwerken

Die Leiterin der Organisation, Kim Young Ja, sagte in Seoul: «Die gesamte Industrie für mineralische Rohstoffe in nordkoreanischen Bergwerken sind durch Zwangsarbeit und massenhaften Missbrauch gekennzeichnet.» Den Angaben der Gruppe zufolge gibt es ausserhalb des Lagersystems mit seinen Bergwerken auch sogenannte soziale Minen. Mit Blick auf die Arbeitsbedingungen gebe es aber im Grunde keine Unterschiede.

Unter den Arbeitern in den «sozialen Minen» seien Tausende von südkoreanischen Kriegsgefangenen eine der grössten Gruppen gewesen. Sie hätten nach dem Korea-Krieg (1950-53) in den Kohle-, Magnesit-, Zink- und Blei-Bergwerken arbeiten müssen. «Ihnen wurde niemals erlaubt, nach Südkorea zurückzukehren.» Die Gruppe hatte unter anderem die Aussagen früherer politischer Gefangener und Kriegsgefangener, denen die Flucht nach Südkorea gelungen war, gesammelt.

Der isolierten Führung in Pjöngjang werden immer wieder schwere Menschenrechtsverstösse vorgeworfen. Sie werden von Nordkorea bestritten. Der UN-Sicherheitsrat hatte vor einigen Jahren eine Kommission zur Untersuchung der Vorwürfe eingesetzt. Im Bericht vom Februar 2014 hiess es, in Nordkorea würden als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen ermordet oder als Arbeitssklaven missbraucht.

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