Kontroverse: BKW subventioniert neue Haushaltsgeräte
Mit 40 bis 70 Franken fördert die BKW die Anschaffung von effizienten Haushaltsgeräten. Doch die Massnahme ist umstritten.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die BKW fördert den Kauf von energieeffizienten Haushaltsgeräten.
- Die Vorgehensweise sei nicht clever, kritisiert FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen.
- Grünen-Nationalrätin Aline Trede begrüsst dagegen die unbürokratischen Kriterien.
Ineffiziente Haushaltsgeräte raus, effiziente rein: Das will die BKW ab 2026 auch finanziell fördern. Je nach Gerätetyp und Energieeffizienzklasse erhält man so 40 bis 70 Franken pro stromsparenden Kühlschrank oder Geschirrspüler.

Die BKW verweist in ihrer Mitteilung zu diesem Förderprogramm auf das Stromversorgungsgesetz und das Energiegesetz. Denn bis 2035 sollen in der Schweiz zwei Terawattstunden Strom eingespart werden. Elektrizitäts-Lieferanten müssen dazu ihren Beitrag leisten, indem sie bei ihren Kundinnen und Kunden die Effizienz elektrischer Geräte steigern.
Geld für Gerät: Nicht clever oder genau richtig?
Wie sie das tun, ist mehr oder weniger freigestellt. Doch das Vorgehen der BKW sei wohl «nicht clever», sagt der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen.
Für die Berner Grünen-Nationalrätin Aline Trede ist die Fördermassnahme der BKW dagegen genau richtig.
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Christian Wasserfallen hält die Massnahme schon grundsätzlich nicht für sinnvoll. «Wenn man dann noch liest, dass selbst diejenigen, die nicht einmal BKW-Kundinnen und -Kunden sind, davon profitieren: Da machen wir automatisch die Rechnung. Dann zahlen ihnen die BKW-Kunden noch einen Teil des neuen Geschirrspülers.»
Unbürokratisch, aber mit Mitnahme-Effekt
In der Tat muss das Gerät lediglich für eine Adresse in den Kantonen Bern, Solothurn oder Jura bestimmt sein. Eine Kundenbeziehung ist keine Voraussetzung. Das sei eben genau richtig, findet Aline Trede: «Ich bin sehr froh, dass es eine einfache Umsetzung ist, sonst käme wieder der Bürokratievorwurf.»
Doch Nationalrätin Trede ahnt: «In vielleicht einem Jahr kommen dann all die Nörgler wieder und sagen: ‹Ah, es gibt Mitnahme-Effekte!›» Ob sich Aline Trede freut zu hören, dass sie nicht so lange warten muss, darf man bezweifeln. Denn FDPler Wasserfallen erfüllt ihr ihre Vorahnung sofort.

«Hier handelt es sich ganz offensichtlich um einen Mitnahme-Effekt», stellt er fest. «Man bestellt ein neues Gerät, ah, super, die BKW gibt mir noch etwas Geld, nehme ich gerne mit.» Die 50 oder 70 Franken seien beim Kaufentscheid wohl nicht ausschlaggebend.
Während Grünen-Trede die Fördermassnahme lobt – sie funktioniert und Lenkungsabgaben oder Verbote seien unbeliebt – bleibt FDP-Wasserfallen dabei: «Das ist wohl nicht clever.»








