«Schreckliche Eskalation»: Miliz nimmt Stadt Al-Faschir im Sudan ein
Nach der Einnahme der sudanesischen Stadt Al-Faschir durch die RSF-Miliz wächst die Sorge um eingeschlossene Zivilisten. Beobachter berichten von Gräueltaten.

Die sudanesische Stadt Al-Faschir in der Region Darfur wurde von der paramilitärischen RSF-Miliz eingenommen. Diese kämpft laut der «Tagesschau» seit April 2023 gegen die reguläre Armee kämpft.
In der Stadt leben mehr als 260'000 Menschen in Armut, die Hälfte davon Kinder. Seit der Einnahme der Stadt sind sie laut UNICEF von humanitärer Hilfe abgeschnitten.
Dutzende Zivilisten sollen getötet worden sein, eine lokale Menschenrechtsorganisation spricht zudem von über 1'000 willkürlichen Festnahmen. Medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser wurden geplündert, so das sudanesische Ärztenetzwerk, laut der «taz».
«Gewalt und ethnische Säuberungen»
RSF-Kämpfer wurden laut örtlichem Widerstandskomitee beschuldigt, «die schlimmsten Formen von Gewalt und ethnischer Säuberung» verübt zu haben. Laut den Vereinten Nationen wurden über 26'000 Menschen zur Flucht gezwungen, die humanitäre Situation sei katastrophal.
UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher äusserte sich «zutiefst besorgt“» Viele Zivilisten seien eingekesselt und litten unter Mangel an Nahrung und medizinischer Versorgung.
UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Situation in Al-Faschir als «schreckliche Eskalation des Konflikts». Internationale Organisationen, darunter das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, fordern humanitären Zugang für die Bevölkerung.
Regierung verliert letzte Hochburg in der Region
Die Afrikanische Union verurteilte mutmassliche Kriegsverbrechen und ethnisch motivierte Morde an Zivilisten. Ihr Vorsitzender Mahmoud Ali Youssouf rief zur sofortigen Einstellung der Kämpfe auf und forderte humanitäre Korridore.

Die Lage in Al-Faschir bleibt äusserst angespannt. Die Stadt war die letzte temporäre Hochburg der Regierung in Darfur.
Die Einnahme durch die RSF könnte einen Wendepunkt im bereits über zweieinhalb Jahre andauernden Bürgerkrieg markieren. Die humanitäre Krise im Sudan gilt als eine der schlimmsten weltweit.
















