Krise im Sudan – UN fordern sofortige Hilfe
Seit Jahren herrscht im Sudan Bürgerkrieg. Vier grosse Organisationen fordern die Weltgemeinschaft nun erneut zu mehr Hilfe in der Krise auf.

Vier zentrale UN-Organisationen haben gemeinsam einen eindringlichen Hilferuf an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Sie verlangen sofortige Massnahmen zur Bewältigung der eskalierenden Krise im Sudan.
Die Organisationen fordern eine unverzügliche Waffenruhe zum Schutz der sudanesischen Zivilbevölkerung. Gleichzeitig bestehen sie auf uneingeschränktem Zugang zu den Krisenregionen, um lebensrettende Hilfe leisten zu können.
Laut dem Flüchtlingskommissariat UNHCR und den anderen beteiligten Organisationen muss die Weltgemeinschaft ihre Finanzierung drastisch erhöhen. Nur durch verstärkte internationale Unterstützung können Nothilfe und dauerhafte Lösungen für die Millionen Vertriebenen umgesetzt werden.
Dramatische Unterfinanzierung der Hilfsprogramme verschlimmern Krise im Sudan
Die finanzielle Situation der Hilfsmassnahmen offenbart ein erschreckendes Missverhältnis zwischen Bedarf und Realität. Von den erforderlichen 4,2 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2025 sind lediglich 25 Prozent eingegangen.
Diese massive Finanzierungslücke gefährden das Überleben von Millionen Menschen im Sudan. Die unzureichenden Mittel würden eine angemessene Versorgung mit Nahrung, Wasser und medizinischer Betreuung verhindern.

Der Erklärung zufolge sind wesentliche Teile der Infrastruktur zerstört, während rund 80 Prozent der schulpflichtigen Kinder keinen Unterricht erhalten können. Das Gesundheitssystem ist grösstenteils funktionsunfähig geworden.
Bürgerkrieg hat den Sudan seit zwei Jahren im Griff
Der verheerende Bürgerkrieg begann im April 2023 mit der Eskalation eines Machtkampfes zwischen rivalisierenden Militärfraktionen. Die sudanesische Armee unter Militärherrscher Fattah al-Burhan steht den Rapid Support Forces (RSF) seines ehemaligen Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo gegenüber.
Dieser Konflikt hat sich zu einer der gravierendsten Vertreibungs- und Hungerkrisen weltweit entwickelt. Zehntausende Menschen haben bereits ihr Leben verloren, während etwa zwölf Millionen Zivilistinnen und Zivilisten zur Flucht gezwungen wurden.
Laut «Tagesschau» kontrolliert die RSF-Miliz weite Teile des Südens, während die Armee hauptsächlich im Norden, Zentrum und Osten Gebiete hält. Besonders umkämpft bleibt die Stadt Al-Faschir in Darfur, die seit anderthalb Jahren belagert wird.
Vielen Kindern droht der Hungertod
Mehr als 30 Millionen Menschen sind derzeit auf Hilfe angewiesen, wobei die Hälfte der Betroffenen Kinder sind, so der «Spiegel». In verschiedenen Landesteilen wurde bereits eine offizielle Hungersnot festgestellt.

Die Krise in Al-Faschir verdeutlicht das Ausmass der Tragödie drastisch: Über eine Viertelmillion Menschen harren dort seit 16 Monaten ohne ausreichende Versorgung aus; tausende Kinder sind von akutem Hungertod bedroht.
Die medizinischen Einrichtungen im Sudan können nicht mehr arbeiten, wodurch Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung keine Behandlung erhalten können.
















