Medien: Netanjahu spricht von Einsatz-Beginn in Stadt Gaza

Keystone-SDA
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Palestina,

Laut den lokalen Medienberichten hat Israel bereits «eine intensive Operation in der Stadt Gaza begonnen».

Benjamin Netanjahu
Israels Premier, Benjamin Netanjahu, bezeichnete die Anerkennung eines palästinensischen Staates als «enorme Belohnung» für Terror nach dem Massaker in Israel am 7. Oktober 2023. - dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat lokalen Medienberichten zufolge bei seinem Gerichtsprozess gesagt, Israel habe «eine intensive Operation in der Stadt Gaza begonnen». Ein israelischer Armeesprecher schrieb zuvor in einem Post auf der Plattform X, Israel habe mit der Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Terrororganisation Hamas in der Stadt Gaza angefangen.

Das israelische Militär hatte in der Nacht seine Angriffe auf die Stadt Gaza massiv intensiviert. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Dutzenden Toten.

Nach Berichten über Panzer in der Stadt Gaza hatten mehrere US-Medien berichtet, es handele sich um den Beginn der angekündigten Bodenoffensive Israels. «Gaza brennt», schrieb der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Morgen.

Die Soldaten kämpften, «um die Voraussetzungen für die Freilassung der Geiseln und die Niederlage der Hamas zu schaffen». Man werde «nicht nachlassen und nicht zurückweichen – bis die Mission abgeschlossen ist».

Israelische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht laut Wafa nahezu ununterbrochen heftige Attacken auf die im Norden des Gazastreifens gelegene Stadt, begleitet von Artilleriebeschuss. In der Stadt halten sich noch Hunderttausende Zivilisten auf, Augenzeugen berichten von verzweifelten Zuständen. Mehr als 300'000 Menschen sind nach Angaben beider Seiten bereits geflohen.

Netanjahus Koalitionspartner gegen Waffenruhe

Das Forum der Angehörigen der von der islamistischen Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln äusserte angesichts der Berichte über die begonnene Einnahme der Stadt Gaza grosse Besorgnis. Nach 710 Nächten in der Gewalt von Terroristen «könnte heute Nacht die letzte Nacht für die Geiseln sein», hiess es in einer Erklärung des Forums.

Netanjahu entscheide sich bewusst dafür, «sie aus politischen Erwägungen zu opfern». Er ignoriere dabei völlig die Einschätzungen des Generalstabschefs und der Sicherheitsbehörden, hiess es in der Mitteilung weiter. In der Nacht protestierten Angehörige vor der Residenz des Regierungschefs in Jerusalem.

Netanjahus rechtsextreme Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe. Sie machen sich für eine Eroberung und dauerhafte israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens stark.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte im August gegen den Widerstand der Militärspitze die Einnahme der Stadt Gaza gebilligt. Netanjahu sagte, die Armee solle dort die verbliebenen Hamas-Kräfte zerschlagen. Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, von denen nach israelischen Informationen noch 20 am Leben sind.

Der Gaza-Krieg begann mit dem Überfall der Hamas und weiterer islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seither sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 64'900 Palästinenser in dem Küstengebiet getötet worden, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.

Kritiker werfen Israel Kriegsverbrechen und teils gar Völkermord vor. Israels Regierung betont dagegen, sie bekämpfe ausschliesslich die Hamas, während Zivilisten von der Terrororganisation als «menschliche Schutzschilde» missbraucht würden.

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