Der ehemalige Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva ist gegen das Coronavirus geimpft worden und hat Impfstoff für die brasilianische Bevölkerung gefordert.
Luiz Inacio Lula da Silva, ehemaliger Präsident von Brasilien, krempelt sich den Ärmel hoch, um an einem Impf-Drive-Thru mit dem Coronaimpfstoff des chinesischen Unternehmens Sinovac geimpft zu werden. Foto: Andre Penner/AP/dpa
Luiz Inacio Lula da Silva, ehemaliger Präsident von Brasilien, krempelt sich den Ärmel hoch, um an einem Impf-Drive-Thru mit dem Coronaimpfstoff des chinesischen Unternehmens Sinovac geimpft zu werden. Foto: Andre Penner/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Andre Penner
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lula da Silva lässt sich impfen – und kehrt auf die politische Bühne zurück.
  • Anders als Präsident Bolsonaro fordert der Ex-Präsident mehr Impfungen.
  • Das brasilianische Gesundheitssystem kollabiert aufgrund der vielen Infektionen.

«Alles, was die Menschen wollen, ist ein Impfstoff, um dieses Monster namens Coronavirus loszuwerden.» Dies sagte Lula in einem Video in sozialen Netzwerken am Samstag, in dem er auch die Bolsonaro-Regierung kritisierte. «Der Präsident muss aufhören, ignorant zu sein. Sie müssen lernen, die Gefühle des brasilianischen Volkes zu respektieren und Impfstoff für alle sicherzustellen.»

Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. 11'439'558 Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 277'102 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Gesundheitssystem bricht zusammen

Nach der Amazonas-Metropole Manaus im Januar ist das Gesundheitssystem nun an mehreren Orten gleichzeitig zusammengebrochen oder steht vor dem Zusammenbruch. So etwa auch im Südosten und im Süden mit ihrer stärkeren Infrastruktur. Die Nachrichten von Städten, in denen die Auslastung der Intensivbetten 100 Prozent erreicht hat, häufen sich.

Präsident Jair Bolsonaro hatte das Coronavirus von Anfang an verharmlost und zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel. Er lehnt Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab.

Angesicht der Rückkehr Lulas auf die politische Bühne hat der Rechtspopulist seinen Ton im Hinblick auf Impfungen jedoch abgemildert. Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor Urteile gegen den populären linken Politiker aufgehoben. Dem Nachrichtenportal «G1» zufolge sehen Berater Bolsonaros nicht die Rückkehr Lulas als gösste Bedrohung. Vielmehr sei das Fehlen von Impfdosen das grösste Problem des Präsidenten.

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