Leid in Gaza: 26 Außenminister fordern NGO-Zugang
26 westliche Länder und die EU-Kommission möchten Israel zur Zulassung von Hilfsgütern für Gaza bewegen. Eine gemeinsame Erklärung wurde bereits unterzeichnet.

Die Europäische Union und 26 westliche Aussenminister fordern einen sofortigen Waffenstillstand und den ungehinderten Zugang für Humanitäre Hilfe nach Gaza. Sie kritisieren die restriktiven Massnahmen, die die Versorgung der Zivilbevölkerung massiv einschränken.
Israel weist Schuldvorwürfe von sich und macht die Hamas für Probleme bei der Verteilung von Hilfsgütern verantwortlich. Präsident Netanjahu habe laut der «Welt» zuvor eine Hungersnot in Gaza zurückgewiesen.

Israel habe die betroffene Region mit Hilfsgütern «überflutet», allein die Geiseln der Hamals würden leiden. Die UN und humanitäre Organisationen widersprechen dem und betonen, dass Genehmigungen für Hilfstransporte oft verweigert würden.
NGO-Zugang zu Gaza soll geöffnet werden
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die EU-Vertreter, alle verfügbaren Grenzübergänge und Versorgungsrouten zu öffnen. Unterzeichnet wurde das Papier unter anderem von EU-Aussenbeauftragter Kaja Kallas und Regierungsvertretern aus fast allen EU-Staaten.
Australien, Kanada, Island, Japan, Norwegen, der Schweiz und Grossbritannien gehören laut dem «Deutschlandfunk» ebenfalls zu den Unterzeichnern; Deutschland jedoch nicht.
Benötigt würden unter anderem Nahrungsmittel, Treibstoff, Unterkünfte, sauberes Trinkwasser und Medikamente. Gleichzeitig müsse die Sicherheit für Zivilisten und Helfer bei der Verteilung gewährleistet werden.
Ägypten und USA um weitere Verhandlungen bemüht
Die Hamas hält in Gaza noch immer 49 israelische Geiseln in ihrer Gewalt. 22 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee noch am Leben.
Bemühungen um einen Waffenstillstand und Geisel-Verhandlungen kommen – wenn überhaupt – nur schleppend voran. Die Vermittler Ägypten und USA seien laut der «Tagesschau» um weitere Verhandlungen für bemüht.
Geplant seien ein Geiselaustausch, eine 60-tägige Waffenruhe sowie die uneingeschränkte Lieferung von Hilfsgütern. Eine Delegation der Hamas sei bereits auf dem Weg nach Kairo.