Zwei Jahre lang war Kiribati praktisch Corona-frei. Dies änderte sich mit dem ersten gelandeten Flugzeug, das 36 Infizierte in den Inselstaat brachte.
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Das Archipel Kiribati. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Corona schloss Kiribati seine Grenzen und verzeichnete nur zwei Fälle.
  • Der erste Flieger, der wieder landen durfte, brachte sogleich 36 Infizierte ins Land.
  • Die Regierung hat sofort eine nächtliche Ausgangsbeschränkung und Maskenpflicht eingeführt

Zwei Jahre lang hat es der Südseestaat Kiribati geschafft, Corona von seinen Inseln fast komplett fernzuhalten. Nun brachte das erste Flugzeug, das landen durfte, gleich 36 Infizierte in den Archipel.

Die aus Fidschi kommende Maschine habe 54 vollständig geimpfte Menschen an Bord gehabt, die vor dem Abflug drei Covid-Tests gemacht hätten, die alle negativ ausgefallen seien, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Nach der Ankunft in Kiribati am Freitag seien dann aber 36 der Passagiere positiv auf das Virus getestet worden. Sie wurden in ein Quarantänezentrum gebracht. Ein Mitarbeiter des Zentrums sei mittlerweile ebenfalls infiziert.

Alkohol-Verkauf wegen Corona verboten

Weil sich das Virus damit möglicherweise auch ausserhalb der Isolierstation ausgebreitet haben könnte, verhängten die Behörden umgehend nächtliche Ausgangsbeschränkungen für die Bürger und führten eine Maskenpflicht ein. Treffen von mehr als zehn Personen wurden verboten, auch wurde der Verkauf von Alkohol eingeschränkt.

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Blick auf ein Atoll der Inselgruppe Kiribati. - Keystone

Die Republik Kiribati ist ein aus Korallenatollen und Inseln bestehender Staat mit etwa 120'000 Einwohnern. Der Archipel liegt nahe des Äquators mitten im Pazifik. Die Regierung hatte aus Angst vor einer Ausbreitung der Pandemie im März 2020 seine Grenzen geschlossen. Bis zu dem Flug aus Fidschi wurden nur zwei Infektionen registriert, allerdings beide auf Fischerbooten und nicht an Land.

Kiribati mit der Hauptstadt South Tarawa zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten sind nach Angaben des Auswärtigen Amts begrenzt. Notfälle müssten oft Tausende Kilometer weit nach Neuseeland oder Australien geflogen werden.

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