Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
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Seit Kriegsbeginn hat Israel 22'000 Ziele in Gaza angegriffen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel ist im Krieg in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen.
  • Laut palästinischen Angaben sind über 17'000 Menschen getötet worden.
  • Die Hamas und weitere Gruppierungen halten weiterhin über 100 Geiseln fest.
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Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Glauben Sie, dass der Israel-Krieg bald enden wird?

Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe nun seit über einer Woche wieder weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und hat die dort grösste Stadt Chan Junis eingekesselt.

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Sonntag können Sie im Ticker hier nachlesen.

18.28: Die US-Regierung hat sich besorgt über einen Bericht gezeigt, wonach Israel im Libanon von den USA gelieferte weisse Phosphormunition eingesetzt haben soll. «Wir haben die Berichte gesehen und sind darüber sehr besorgt. Wir werden Fragen stellen und versuchen, etwas mehr zu erfahren», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat, John Kirby, am Montag.

Die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, dass Israel bei einem Angriff im Oktober im Süden Libanons diese Munition eingesetzt habe. Kirby bestätigte den Bericht nicht und sagte unter anderem, dass es dafür derzeit noch zu früh sei.

Sanktionen für israelische Siedler?

18.24: Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell will einen Vorschlag für Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland vorlegen. Man arbeite bereits daran, sagte der Spanier am Montagabend nach einem EU-Aussenministertreffen in Brüssel.

Grundlage sei das Sanktionsinstrument der EU zur Bestrafung von schweren Menschenrechtsverstössen. Es würde EU-Einreiseverbote und das Einfrieren von in der EU vorhandenen Vermögenswerte ermöglichen.

18.11: Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. «Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden», teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Montag mit.

Grund seien ein «Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können».

Rafah im Süden sei die einzige grössere Gegend, wo noch Hilfsgüter verteilt würden, teilte OCHA mit. «Die Verteilung von Hilfen im Rest des Gazastreifens wurde über die vergangenen Tage weitgehend gestoppt.» Dies liege an den schweren Gefechten sowie Beschränkungen bei Fahrten entlang der Hauptstrassen in dem Küstengebiete.

Zivilist an israelisch-libanesischer Grenze getötet

17.13: Bei Angriffen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach libanesischen Informationen am Montag ein Zivilist ums Leben gekommen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Bürgermeister des libanesischen Grenzortes Taibe ums Leben gekommen sei.

Zuvor habe das israelische Militär den Aussenbezirk des Ortes unter Beschuss genommen. Israels Armee teilte mit, als Reaktion auf Angriffe einen Stützpunkt der Schiitenmiliz Hisbollah attackiert zu haben. Zudem seien mehrere Raketenabschüsse aus dem Nachbarland registriert worden. Das Militär habe auf die Orte gefeuert, aus denen der Beschuss gekommen sei.

15.51: Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben gekommen. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis starben am Sonntag fünf Militärangehörige, bestätigte die Armee am Montag.

Israelische Soldaten patrouillieren in der Nähe des Gazastreifens.
Israelische Soldaten patrouillieren in der Nähe des Gazastreifens. - Leo Correa/AP/dpa

Sie fielen einer Sprengfalle zum Opfer, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorrückten. Die Einheit rief Luftunterstützung zur Hilfe. Die Hamas-Kämpfer konnten in der Folge getötet werden, hiess es in der Mitteilung der Armee.

15.17: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18'205 gestiegen.

Fast 50'000 weitere Menschen seien verletzt worden. Das sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Montag.

Israels Armee wirft Ausrüstung für Soldaten über Gazastreifen ab

14.30: Israels Armee hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Tonnen Ausrüstung für Soldaten über dem Gazastreifen abgeworfen. Darunter seien etwa sieben Tonnen Wasser für die Einsatzkräfte im südlichen Teil des Küstengebiets gewesen. Das teilte das Militär am Montag mit.

Es sei der erste Abwurf aus der Luft für israelische Truppen seit dem zweiten Libanonkrieg 2006. Die Ausrüstung ist den Angaben nach per Fallschirm an die Bodentruppen gelangt. Die Technik werde verwendet, wenn ein Zugang zu den Soldaten über den Landweg nicht möglich sei, hiess es weiter.

12.44: Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai hat ein Netzwerk von Umweltorganisationen den Negativpreis «Fossil des Tages» an Israel vergeben. Mit drastischen Formulierungen zum laufenden Militäreinsatz im Israel-Krieg.

«Das Handeln Israels zielt darauf ab, das palästinensische Volk durch den sich entfaltenden Völkermord und ethnische Säuberung zu eliminieren», erklärte das Climate Action Network.

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Rauch steigt im Israel-Krieg über dem Gazastreifen. - keystone

12.08: Die islamistische Hamas hat auch am Montag Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Im Grenzgebiet sowie dem Grossraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. In Holon südlich der Küstenstadt wurde Sanitätern zufolge ein 45-Jähriger durch Raketensplitter verletzt. Auf Fotos von vor Ort waren eine beschädigte Strasse sowie mehrere kaputte Autos zu sehen. Berichte über weitere grössere Schäden gab es zunächst nicht.

Hilfsorganisation: Unaussprechliches Leiden im Gazastreifen

10.03: Gegen das grauenhafte Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sehen sich inzwischen auch Hilfsorganisationen machtlos. «Gegenwärtig bei all der Gewalt, den Angriffen und dem Beschuss können wir nicht hinausgehen und sicher liefern», sagte die Präsidentin von Save The Children, Janti Soeripto, in der TV-Sendung «Face the Nation» des Senders CBS.

Die Kinder, die noch am Leben seien, würden aus Mangel an Trinkwasser verdrecktes Wasser trinken. Mit Beginn des Winters und starker Regenfälle spülten Abwässer auf die Strassen. «Es gibt kein Essen, keinen Strom, und die meisten Krankenhäuser funktionieren nicht mehr», so Soeripto. «Es ist im Grunde unaussprechlich, was sich vor unseren Augen abspielt». Es sei eine «unglaubliche humanitäre Katastrophe», sagte sie.

09.58: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Nach dem Abschuss mehrerer Raketen auf Israel seien Ziele im Libanon angegriffen worden, teilte die israelische Armee am Montagmorgen mit. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.

Der von der proiranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass Dörfer im Grenzgebiet von israelischem Beschuss getroffen wurden. Der Fernsehsender Al-Majadin berichtete von Artilleriebeschuss durch Israels Armee in Nähe der libanesischen Küstenstadt Nakura. Die Hisbollah äusserte sich zunächst nicht zu den Angriffen.

Geschäfte im Westjordanland bleiben wegen Israel-Krieg zu

09.55: Aus Protest gegen den Gaza-Krieg sind im besetzten Westjordanland am Montag Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen geblieben. Schulen, Universitäten, Banken beteiligten sich Berichten zufolge an dem Generalstreik in dem palästinensischen Gebiet. Er ist Teil eines weltweiten Streikaufrufs, um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen.

06.48: Nach Empörung über Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi sagte laut der Zeitung «The Times of Israel» am Sonntagabend, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen.

Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch «niemandem dienen». Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde. Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen, schrieb die «Times of Israel».

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Feuer und Rauch im Flüchtlingslager Nuseirat nach einem israelischen Luftangriff am 10. Dezember. - keystone

Die Zeitung «Haaretz» hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, dass unter den bislang mehreren hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehörten.

Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Es würden nur jene festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff versteckt, berichtete die «Times of Israel». Wer nicht an Terror beteiligt sei, werde wieder freigelassen.

Über 22'000 Ziele angegriffen

04.00: Das israelische Militär hat seit Beginn vom Israel-Krieg schon mehr als 22 000 Ziele angegriffen. Wie die israelische Armee am Sonntagabend weiter mitteilte, seien mehrere Kommandanten von zwei nördlichen Hamas-Brigaden getötet worden. Die Armee veröffentlichte dazu die Namen der «eliminierten» Männer, denen rund 14'500 Mann unterstanden.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Kämpfer der Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen. «In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben.» Das sagte der Politiker in einer Video-Botschaft, die am Sonntagabend verbreitet wurde. Der Israel-Krieg werde noch andauern, «aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas», fügte er hinzu.

«Zu den Terroristen der Hamas sage ich: Es ist aus. Sterbt nicht für (den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia) Sinwar. Ergebt euch – jetzt», sagte Netanjahu.

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