Die Hamas tötete im Israel-Krieg viele Zivilisten – von manchen Opfern fehlen die sterblichen Überreste. Stattdessen sollen nun deren Fahrzeuge beerdigt werden.
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Zerstörte Autos in Israel. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel plant eine Beerdigung von Hunderten Fahrzeugen.
  • Damit will man sich würdig von den Hamas-Opfern vom 7. Oktober verabschieden.
  • In vielen Autos befinden sich noch Blut oder Asche der Toten.

In Israel trauern zahlreiche Menschen nach den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober um Familienmitglieder oder Freunde. Oft ist das Abschiednehmen allerdings nur schwer möglich – denn von vielen konnten schlicht keine Leiche gefunden werden.

Deshalb könnte es im Israel-Krieg nun zu einer Beerdigung der besonderen Art kommen. Wie die «Jerusalem Post» berichtet, sollen in solchen Fällen die Autos der Verstorbenen begraben werden. Die Organisation Zaka, die unter anderem die Würde der Todesopfer gewährleisten soll, hat dieses Vorgehen empfohlen.

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Nach den Hamas-Anschlägen zeigen sich in Israel Bilder der Zerstörung.
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Nun sollen teilweise die Autos der Terror-Opfer beerdigt werden.
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In vielen Fahrzeugen befinden sich noch Blutreste oder Asche, welche im Judentum als heilig gelten.
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Auf einem klassischen Friedhof sollen die Autos jedoch nicht landen.
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Stattdessen sollen neue Gedenkstätten errichtet werden.

Viele Opfer sind nämlich in ihren Autos getötet worden. Wie es heisst, blieben oftmals Blutflecken oder Asche zurück. Gemäss dem Sender «N12» hätten nicht alle Spuren gereinigt oder geborgen werden können.

Eine solche Auto-Beerdigung wäre eine Premiere in Israel. Landesweit sollen Hunderte Fahrzeuge begraben werden. Allerdings müsse das Oberrabbinat oder das Ministerium für religiöse Dienstleistungen noch zustimmen, heisst es.

Opfer im Israel-Krieg sollen letzte Ruhe finden

Zaka-Sprecher Israel Hasid erklärt gegenüber der «Jerusalem Post», wie die Zeremonie im Israel-Krieg ablaufen soll. Die Autos werden demnach nicht ganz beerdigt, sondern könnten zuvor geschreddert werden. So soll Platz gespart und das Vorhaben möglichst umweltfreundlich umgesetzt werden. Danach kommen sie in eine dafür vorgesehene Grube.

Zur weiteren Gestaltung der Gedenkstätte sagt Hasid: «Auf diesen Plätzen stehen keine Grabsteine, und sie werden nicht auf einem Friedhof beigesetzt.» Er gehe aber davon aus, dass Israel irgendein Denkmal errichten wird.

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Die Angehörigen seien der Idee gegenüber positiv eingestellt, führt Hasid aus: «Sie wissen, dass die Asche oder das Blut ihrer Angehörigen auf diese Weise eine letzte Ruhestätte finden kann.»

Gemäss dem jüdischen Gesetz gelten Asche oder Blutreste als heilig. Sie müssen demnach begraben werden, aber nicht unbedingt auf einem Friedhof.

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