Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
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Israel befahl Zivilisten zuerst, in den Süden des Gazastreifens zu flüchten. Nun wird auch diese Gebiet angegriffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel ist im Krieg in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen.
  • Laut palästinischen Angaben sind über 15'000 Menschen getötet worden.
  • Die Hamas und weitere Gruppierungen halten weiterhin über 100 Geiseln fest.
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Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurde getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe weiter. Israel ist in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und hat die grösste dortige Stadt Chan Junis eingekesselt.

Beunruhigt Sie der Israel-Krieg?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Dienstag können Sie im Ticker hier nachlesen.

20.56: Nach Angaben der israelischen Armee haben Soldaten die grösste Stadt im Süden des Gazastreifens eingekesselt. Sie hätten innerhalb weniger Stunden die Verteidigungsanlagen der islamistischen Hamas in Chan Junis durchbrochen.

Das israelische Militär dringe nun weiter in die Stadt vor. Zuvor seien Tausende Familien aus Chan Junis nach Al-Mawasi geflohen.

Palästinenser begutachten die Zerstörung nach einem israelischen Luftangriff auf das Viertel Al-Amal in Chan Junis. Foto: Ahmed Zakot/dpa
Palästinenser begutachten die Zerstörung nach einem israelischen Luftangriff auf das Viertel Al-Amal in Chan Junis. Foto: Ahmed Zakot/dpa - sda - Keystone/dpa/Ahmed Zakot

20.24: Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben die islamistische Hamas mit Nachdruck zur Freilassung aller israelischen Geiseln aufgerufen. Zugleich forderten sie weitere humanitäre Kampfpausen. Die Terrororganisation dürfe keine Bedingungen dafür stellen, hiess es in einer am Abend veröffentlichten Erklärung. Zu den G7-Ländern gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien.

Zugleich mahnten die G7 «dringendere Massnahmen» an, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu bewältigen. Die Vertreibung weiterer Menschen müsse verhindert und die zivile Infrastruktur geschützt werden.

Die G7 verurteilten zudem Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser. Dies gefährde Sicherheit und Stabilität im Westjordanland und untergrabe Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden.

Haus von Hamas-Chef umstellt

19.54: Laut dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu hat die israelische Armee das Haus des Hamas Chefs Jihia al-Sinwar umstellt. Sein Unterschlupf soll sich in der Stadt Chan Junis im Süden des Gaza-Streifens befinden.

Sinwar könnte fliehen, sagte Netanjahu am Mittwochabend nach Angaben seines Büros, «aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden».

18.37: In einem seltenen Vorgang hat UN-Generalsekretär António Guterres den Weltsicherheitsrat dringend aufgefordert, sich für die Abwendung einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen einzusetzen. In einem Brief an den Sicherheitsrat berief sich der UN-Chef dazu am Mittwoch erstmals seit seinem Amtsantritt 2017 auf den Artikel 99 der UN Charta.

Diese erlaubt dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf «jede Angelegenheit hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem Frieden und Sicherheit gefährden kann».

Guterres
Antonio Guterres bei einer Pressekonferenz. - keystone

«Ich fordere die Mitglieder des Sicherheitsrats auf, darauf zu drängen, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern», hiess es in dem Brief. «Ich wiederhole meinen Aufruf, dass ein humanitärer Waffenstillstand ausgerufen werden muss. Das ist dringend. Der zivilen Bevölkerung muss grösseres Leid erspart bleiben.»

Huthi feuern erneut Raketen ab

17.53: Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. «Eine Ladung ballistischer Raketen» sei auf verschiedene militärische Ziele im Süden Israels abgefeuert worden, erklärten die vom Iran unterstützten Rebellen am Mittwochabend.

Die Angriffe «gegen den israelischen Feind» würden so lange fortgesetzt «bis die Aggression gegen unsere Brüder in Gaza endet», hiess es. So lange würden auch israelische Schiffe daran gehindert werden, das Rote Meer zu befahren.

16.09: Die israelischen Streitkräfte haben sich in der grössten Stadt im Süden des Gazastreifens einen erbitterten Häuserkampf mit der islamistischen Hamas geliefert. Die Soldaten seien «ins Herz» von Chan Junis vorgestossen, teilte das Militär mit.

Zahlreiche Menschen flohen vor den Kämpfen in der Hamas-Hochburg. «Es gibt keine ‹sichere› Zone. Der ganze Gazastreifen ist zu einem der gefährlichsten Orte der Welt geworden», schrieb das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) am Mittwoch auf der Plattform X, ehemals Twitter.

IKRK macht sich Sorgen wegen Israels Kritik

15.34: Die israelische Kritik am IKRK sei «ein Problem für die Mitarbeitenden» und könne die Geiseln gefährden. Dies sagte IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric nach ihrer Rückkehr aus Gaza im Interview mit Keystone-SDA.

Die Krankenhäuser könnten nicht mehr lange durchhalten, und die Chirurgen seien erschöpft, sagte Spoljaric.

In den letzten Wochen wurde das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beschuldigt, es nicht zu schaffen, Medikamente an die Geiseln weiterzuleiten. «Die Situation ist komplex. Man kann nicht einfach rausgehen und die Geiseln besuchen», sagte Spoljaric, die am Dienstagabend aus dem Gazastreifen zurückgekehrt war, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

11.48: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der Hamas in seinem Land gedroht. «Wenn sie diesen Schritt gegen die Türkei wagen, werden sie den Preis so zahlen, dass sie sich nicht erholen können.» Das sagte Erdogan nach Angaben seines Büros vom Mittwoch auf einem Rückflug von Katar.

Recep Tayyip Erdogan
Recep Tayyip Erdogan. - keystone

Bereits am Montag hatte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet: Ankara habe Israel mit «schwerwiegenden Konsequenzen» gedroht, sollten die israelischen Geheimdienste Hamas-Anhänger in der Türkei verfolgen.

Ärzte ohne Grenzen: Gaza-Spital gehen im Israel-Krieg die Vorräte aus

08.28: Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat ein Ende der Belagerung des Gazastreifens gefordert. Im Al-Aksa-Krankenhaus in der Mitte des Gebiets seien die Vorräte an Treibstoff und medizinischem Material inzwischen auf einem kritischen Niveau. Dies teilte die Organisation am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.

Grund dafür seien Strassensperrungen. «Die Belagerung muss aufgehoben werden, medizinische Hilfsgüter müssen dringend in den gesamten Gazastreifen geliefert werden», so die Organisation.

Israel setzt Bombardierungen fort

08.22: Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 250 «Terrorziele» angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit. Die Truppen seien weiter dabei, Waffen, Tunnelschächte, Sprengstoff und weitere militärische Infrastruktur zu lokalisieren.

Israel Krieg
Israelische Soldaten an der Grenze zu Gaza im Israel-Krieg. - keystone

Ein Kampfflugzeug habe im Verbund mit den Bodentruppen zwei Raketenabschussrampen getroffen. Von denen aus hätten Terroristen ein Sperrfeuer von Raketen auf das Zentrum Israels abgeschossen.

03.30: Die US-Regierung rechnet laut Berichten damit, dass die israelische Bodenoffensive im Süden des Gazastreifens noch mehrere Wochen dauern wird. Israel könnte im Januar zu einer «weniger intensiven, stark lokalisierten Strategie übergehen», die auf bestimmte Hamas-Terroristen und -Führer abziele.

Dies berichtet CNN unter Berufung auf ranghohe Regierungsbeamte. Das Weisse Haus sei «zutiefst besorgt» darüber, wie sich die israelischen Operationen in den nächsten Wochen entwickeln werden.

Israel-Krieg: USA fordern Tel Aviv auf, mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen

03.15: Die USA fordern, dass sich Tel Aviv im Israel-Krieg mehr um Hilfsgüter für den Gazastreifen bemüht. Es werde nicht genug getan, der Umfang der Hilfe sei nicht ausreichend und müsse erhöht werden, sagte ein Aussenministeriumssprecher. «Es gibt nicht genug Treibstoff, es gibt nicht genug Lebensmittel, es kommt nicht genug Wasser rein.»

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