Nahost-Konflikt: Weisses Haus dementiert Bericht zu Atomanlagen

Im Nahost-Konflikt gibt es eine Waffenruhe. Die grosse Frage: Wird diese halten? Im Nau.ch-Ticker bleibst du auf dem Laufenden.

Iraq Iran Israel Mideast Wars
Demonstranten versammeln sich vor der iranischen Botschaft in Bagdad, Irak, um den Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel zu feiern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kämpfe zwischen Israel und Iran sind vorerst zu einem Stillstand gekommen.
  • Beide Länder haben einer von den USA ausgehandelter Waffenruhe zugestimmt.
  • Die aktuellen Entwicklungen hier im Ticker.

Nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe zwischen Israel und Iran trat am Dienstag eine fragile Waffenruhe in Kraft.

Zuvor hatte Israel massive Luftangriffe auf iranische Nuklear- und Militäreinrichtungen durchgeführt. Diese wurden durch US-Luftschläge auf Anlagen in Isfahan, Natanz und Fordo unterstützt.

Trotz gegenseitiger Anschuldigungen über Verstösse gegen die Waffenruhe erklärten beide Seiten diese für gültig. Die USA und Katar fungierten als Vermittler. Die internationale Gemeinschaft drängt nun auf eine Rückkehr zu diplomatischen Gesprächen, insbesondere zur Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit Iran.

Wird die Waffenruhe zwischen Iran und Israel halten?

Währenddessen wurde offenbar ein geheimer Bericht aus dem US-Pentagon den Medien zugespielt. Darin heisst es, dass der Schaden an Irans Atomanlagen nur gering sei und diese nicht zerstört wurden. Das Atomprogramm wurde demnach nur um einige Monate zurückgeworfen. Das Weisse Haus hat den Bericht als «falsch» bezeichnet.

Hier im Ticker liest du alle Entwicklungen im Konflikt:

Iranische Staatsmedien berichten von 700 festgenommenen «israelischen Söldnern»

05.45: Das iranische Staatsmedium «Fars News» berichtete heute, dass in den letzten zwölf Tagen mehr als 700 Personen festgenommen worden seien.

Der Vorwurf: Sie stünden angeblich mit einem israelischen Spionagenetzwerk in Verbindung. «Fars» bezeichnete sie als «israelische Söldner».

Ausserdem wurde unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, dass 10'000 Drohnen beschlagnahmt worden seien.

Trump weist Pentagon-Bericht zurück

05.01: In einem Beitrag auf Truth Social widersprach Trump der Berichterstattung von «CNN». Dem Bericht nach hätten die USA in den iranischen Atomanlagen keine Kernkomponenten zerstört.

Donald Trump Brüssel
US-Präsident Donald Trump. - keystone

Trump, der diese Woche am NATO-Gipfel teilnimmt, bezeichnete die Angriffe erneut als «einen der erfolgreichsten Militärschläge der Geschichte». Er fügte in Grossbuchstaben hinzu: «Die Atomanlagen im Iran sind vollständig zerstört!»

Israels Militär soll es im Nahost-Konflikt an wichtigen Waffen mangeln

02.15: Während Trump versucht, einen fragilen Waffenstillstand aufrechtzuerhalten, gehen dem israelischen Militär laut drei US-Beamten einige wichtige Waffen aus. Vornehmlich Israels Munitionsvorräte seien knapp, sagten zwei der Beamten gegenüber «NBC News».

Gleichzeitig sagte der amtierende Chef der Marineoperationen, dass die US-Marine zwar über genügend Raketen verfüge, um Israel zu verteidigen. Aber dass die Vereinigten Staaten diese jedoch «in alarmierendem Ausmass» eingesetzt hätten.

IAEA-Chef Grossi: Atominspektoren müssen Arbeit im Iran fortsetzen

00.32: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Beginn der Waffenruhe die Notwendigkeit der Wiederaufnahme der IAEA im Iran betont.

«Die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Einigung, um den Streit um die iranischen Atomaktivitäten endgültig beizulegen.» So wurde Rafael Grossi in einer von der IAEA am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung zitiert.

IAEA-Chef Rafael Grossi
IAEA-Chef Rafael Grossi fordert, dass seine Behörde im Iran trotz Nahost-Konflikt wieder die Arbeit aufnehmen muss. - dpa

Er habe dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi in einem Brief verdeutlicht, wie wichtig diese Zusammenarbeit sei. Und habe ihm ein baldiges Treffen vorgeschlagen.

Weisses Haus bezeichnet Geheimdienstbericht als falsch

23.10: Es gibt mehr Informationen zu dem Geheimdienstbericht, nach welchem die Atomanlagen des Iran nicht komplett zerstört wurden. Demnach kritisierte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, die Veröffentlichung des als «streng geheim» eingestuften Gutachtens als «falsch».

Nach einem Angriff, wie ihn die USA durchgeführt hätten, gebe es «totale Vernichtung». Das wisse jeder. Dem Geheimdienstbericht zufolge sollen etwa an der Anlage in Fordo nur die Eingänge zerstört worden sein. Die unterirdischen Gebäude an sich seien jedoch noch in Takt.

USA Israel Iran
Die Sprecherin des Weissen Hauses hat den Pentagon-Bericht als «falsch» bezeichnet. Die Atomanlagen des Iran seien völlig zerstört worden, sagt Karoline Leavitt. - X

Der fünfseitige Bericht geht zudem davon aus, dass der Iran seinen Uran-Bestand bereits vor den Angriffen weggebracht hatte. Das schrieb die «New York Times» weiter.

«CNN» wie auch die «New York Times» betonten, dass es sich um einen ersten Bericht handle. Weitere Untersuchungen könnten zu anderen Schlussfolgerungen führen.

Pentagon: US-Angriff hat Atomanlagen nicht zerstört

21.43: Die iranischen Atomanlagen sind bei dem US-Angriff im Nahost-Konflikt offenbar nicht zerstört worden. Das geht aus einem Geheimdienstbericht des Pentagons hervor, aus dem der US-Sender CNN berichtet.

Iran Israel
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies vom Dienstag, dem 24. Juni 2025, zeigt Schäden in der Anreicherungsanlage Fordo nach Angriffen im Iran am 23. Juni. - Keystone

Die Zentrifugen seien zum grössten Teil intakt, heisst es darin. Das iranische Atomprogramm sei nicht, wie US-Präsident Donald Trump behauptet hatte, zerstört worden. Stattdessen sei es nur um einige Monate zurückgeworfen worden.

Kommentare

User #2489 (nicht angemeldet)

Wegen einer 7:1 Niederlage muss man sich doch nicht gleich derart schämen, gleich die Artikel zu löschen, denn das würde nur als Charakterschwäche ausgelegt werden.

User #6506 (nicht angemeldet)

USA raus aus der Nato und alle amerikanischen Stützpunkte in Europa durch andere Natostaaten ersetzen. Wichtig ist es auch sich Wirtschaftlich von der USA frei oder teilfrei zu machen. Fokus auf andere Länder im Dialog setzen.

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