Israel fordert Ausweisung von Hamas-Mitgliedern – Katar empört
Nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Führer in Doha verlangt Israel deren Ausweisung aus Katar. Das Emirat weist die Forderung und Drohungen scharf zurück.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu forderte das Golfemirat Katar öffentlich auf, Mitglieder der Hamas auszuweisen oder strafrechtlich zu verfolgen. Sollte Katar nicht reagieren, werde Israel selbst aktiv, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Die Forderung folgte einem israelischen Luftangriff in Katar. Bei dem wurden führende Hamas-Mitglieder wie Chalil Al-Haja und dessen enger Kreis Ziel der Attacke.
Nach offiziellen Hamas-Angaben überlebten die Funktionäre, jedoch starben mehrere Personen aus ihrem direkten Umfeld.
Katar beherbergt seit Jahren die politische Führung der Hamas. Das Land steht daher regelmässig im Fokus internationaler Vermittlungsbemühungen und Konflikte um den Gazastreifen.
Israel, Katar und internationale Reaktionen
Der katarische Aussenminister verurteilte die Äusserungen Netanjahus und die Drohungen mit künftigen Verletzungen der staatlichen Souveränität. Das Emirat bezeichnet Israels Vorgehen als Versuch, die Angriffe in Doha nachträglich zu rechtfertigen, wie «Onvista» berichtet.
Katar warnte, dass weitere israelische Angriffe oder steigender Druck die Vermittlungsbemühungen im Gazakonflikt gefährden könnten. Präsident Mohammed bin Rahman Al Thani kritisierte, Israel riskiere das Leben von Hamas-Geiseln und erschwere Friedensverhandlungen, so die «Tagesschau».

Internationale Politiker wie Friedrich Merz und Keir Starmer äusserten ebenfalls Kritik an Israel. London bezeichnete die Angriffe als klaren Verstoss gegen die Souveränität eines Partnerlands.
Wer vermittelt – und wie geht es weiter?
Katar, Ägypten und die USA bleiben zentrale Vermittler zwischen Israel und Hamas. Die israelische Offensive und diplomatischen Drohungen gefährden jedoch die fragile Rolle Katars als internationaler Vermittler, analysiert die «Zeit».
Der Streit könnte Folgen für die UN-Gespräche und die dringend benötigte Humanitäre Hilfe im Gazastreifen haben. Während Katar weiterhin deeskalierend agiert, fordert Israel eine harte Linie gegen Hamas.
Die diplomatische Herausforderung bleibt: Wie kann der Dialog unter steigendem militärischen und politischen Druck aufrechterhalten werden