Israel fordert Ausweisung von Hamas-Mitgliedern – Katar empört

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Israel,

Nach dem israelischen Angriff auf Hamas-Führer in Doha verlangt Israel deren Ausweisung aus Katar. Das Emirat weist die Forderung und Drohungen scharf zurück.

israel katar
Nach der Attacke von Israel in Katar sind die Fronten verhärtet. - keystone

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu forderte das Golfemirat Katar öffentlich auf, Mitglieder der Hamas auszuweisen oder strafrechtlich zu verfolgen. Sollte Katar nicht reagieren, werde Israel selbst aktiv, wie das «Handelsblatt» berichtet.

Die Forderung folgte einem israelischen Luftangriff in Katar. Bei dem wurden führende Hamas-Mitglieder wie Chalil Al-Haja und dessen enger Kreis Ziel der Attacke.

Sind die Angriffe von Israel auf Katar nachvollziehbar?

Nach offiziellen Hamas-Angaben überlebten die Funktionäre, jedoch starben mehrere Personen aus ihrem direkten Umfeld.

Katar beherbergt seit Jahren die politische Führung der Hamas. Das Land steht daher regelmässig im Fokus internationaler Vermittlungsbemühungen und Konflikte um den Gazastreifen.

Israel, Katar und internationale Reaktionen

Der katarische Aussenminister verurteilte die Äusserungen Netanjahus und die Drohungen mit künftigen Verletzungen der staatlichen Souveränität. Das Emirat bezeichnet Israels Vorgehen als Versuch, die Angriffe in Doha nachträglich zu rechtfertigen, wie «Onvista» berichtet.

Katar warnte, dass weitere israelische Angriffe oder steigender Druck die Vermittlungsbemühungen im Gazakonflikt gefährden könnten. Präsident Mohammed bin Rahman Al Thani kritisierte, Israel riskiere das Leben von Hamas-Geiseln und erschwere Friedensverhandlungen, so die «Tagesschau».

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Menschen in Katar gehen gegen die Angriffe Israels auf die Strasse. - keystone

Internationale Politiker wie Friedrich Merz und Keir Starmer äusserten ebenfalls Kritik an Israel. London bezeichnete die Angriffe als klaren Verstoss gegen die Souveränität eines Partnerlands.

Wer vermittelt – und wie geht es weiter?

Katar, Ägypten und die USA bleiben zentrale Vermittler zwischen Israel und Hamas. Die israelische Offensive und diplomatischen Drohungen gefährden jedoch die fragile Rolle Katars als internationaler Vermittler, analysiert die «Zeit».

Der Streit könnte Folgen für die UN-Gespräche und die dringend benötigte Humanitäre Hilfe im Gazastreifen haben. Während Katar weiterhin deeskalierend agiert, fordert Israel eine harte Linie gegen Hamas.

Die diplomatische Herausforderung bleibt: Wie kann der Dialog unter steigendem militärischen und politischen Druck aufrechterhalten werden

Kommentare

User #4888 (nicht angemeldet)

Der gute Bibi, Topdemokrat, möchte halt endlich seine Unterstützer mit den versprochenen Grundstücken beglücken. Das sollte doch endlich überall abgekommen sein!

User #4046 (nicht angemeldet)

Israel hat schon vor ein paar Monaten die politische Führung inkl. Unterhändler der Hamas, die aktiv in Gesprächen mit ihnen involviert sind, ermordet, um sich danach hinzustellen und zu sagen, dass man keinen Verhandlungspartner hat. Diesmal ist es schief gelaufen. Auch Trump hat am 3. Januar 2020 den iranischen General Qasem Soleimani mit diplomatischen Gesprächen um die Bekämpfung des IS im Irak und Syrien geködert, um ihn auf dem Weg dahin im Irak mittels Drohne zu ermorden. Passt auf, wem ihr traut.

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