Arthur Cohn (†98): Aus Basel an die Spitze Hollywoods
Mit Oscarpreisträger Arthur Cohn hat die Schweiz eines ihrer prägnantesten Gesichter in Hollywood verloren. Das Erbe des Baslers bleibt jedoch bestehen.

Hollywood-Urgestein Arthur Cohn ist in der vergangenen Woche im Alter von 98 Jahren in Jerusalem verstorben. Der Schweizer Filmproduzent hinterlässt ein einflussreiches Œuvre.
Cohn wurde 1927 in Basel als Sohn des Anwalts Marcus Cohn und der Lyrikerin Rose Cohn geboren. Während des Zweiten Weltkriegs, so das «SRF», habe sein Vater viele jüdische Flüchtlinge gerettet.
Auch diese Grenzerfahrungen prägten Arthur Cohns Jugend und Weltbild laut «tachles» nachhaltig. Sein Werk umfasst demnach Dokumentar- und Spielfilme mit Tiefe, in denen Themen wie Schuld, Trauma und jüdische Geschichte dominieren.
Lebenslange Verbundenheit zu Basel
Cohn maturierte in Basel und studierte dort kurzzeitig Jura. Ausserdem arbeitete er vor seiner Filmkarriere als Reporter für das «Echo der Zeit».
Es folgte der Gang in die USA, eigenen Angaben zufolge blieb Basel jedoch lebenslang sein identitätsstiftendes Zentrum. So zitiert das «SRF» aus einem Interview aus dem Jahr 1988:
«Mein Vater hat mir Wurzeln mitgegeben und Flügel. Die Wurzeln sind die Schweiz, die humanitäre Gesinnung, der Familiensinn. Des Weiteren hat er mir Flügel gegeben, damit ich ausfliege und Eigenes schaffe.
Schweizer Pionier in Hollywood
Arthur Cohn gewann diverse Auszeichnungen, darunter sechs Oscars in vier Jahrzehnten. Der erste Oscar ging 1965 für den Dokumentarfilm «Étre et avoir».

Weitere Auszeichnungen erhielt er 1986 für «Dangerous Liaisons», 1990 folgte der Oscar für «Driving Miss Daisy», berichtet «SRF». 1991 krönte «The Garden of the Finzi-Continis» die Erfolge erneut.
Zudem erhielt Arthur Cohn einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Damit war er der erste nicht-US-amerikanische Produzent, dem diese Auszeichnung zuteilwurde.
Abschied von Arthur Cohn in Jerusalem
Die Universität Basel vergab ihm die Ehrendoktorwürde als Erstes. Mehrere US-Universitäten folgten diesen akademischen Ehrungen, so der «Tagesspiegel».

Arthur Cohn hinterlässt seine Frau Nora, zwei Töchter und mehrere Enkelkinder. Die Beerdigung findet nach jüdischem Ritus in Jerusalem statt, so das «SRF».
















