Das IKRK will seine Arbeit in Afghanistan ausbauen. Dafür hat Präsident Peter Maurer das Gespräch mit den Taliban gesucht.
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Der Vorteil des IKRK sei, dass man die Führer der Taliban in den Gefängnissen besucht habe, so Präsident Peter Maurer. - Keystone, SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • IKRK-Präsident Peter Maurer hat die Taliban in Afghanistan besucht.
  • Viele Anführer kennen das IKRK aus der Zeit im Gefängnis.
  • Deshalb wissen sie, dass die Organisation ein glaubwürdiger Akteur ist.

Mit den Taliban zusammenarbeiten oder sie durch Isolation und Sanktionen bekämpfen? Eine Frage, mit der sich die westlichen Staaten und Hilfsorganisationen nach der Machtübernahme in Afghanistan beschäftigen müssen. Eine Antwort hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gefunden: Es setzt auf den Dialog mit der radikal-islamistischen Organisation.

Der grosse Vorteil des IKRK: «Wir kennen die Leute, die nun das Sagen haben, aus ihrer Zeit im Gefängnis», sagt Präsident Peter Maurer gegenüber «SRF». Praktisch die ganze Führerschaft der Taliban habe Jahre hinter Gittern verbracht, und das IKRK konnte sie durch sein Mandat besucht. «Das hat ihr gezeigt, dass wir ein glaubwürdiger Akteur vor Ort sind», so Maurer.

Man sei zwar schon immer mit den Taliban in Kontakt gestanden. Doch jetzt, da sie das Land regieren, gehe es darum, auszuhandeln, wie das IKRK in Zukunft tätig sein kann. Denn das Rote Kreuz wolle seine Arbeit im Taliban-regierten Afghanistan ausbauen.

Vor allem im maroden Gesundheitswesen sieht Maurer Handlungsbedarf, es drohe zu kollabieren. Denn die Versorgungs- und Logistik-Pipelines seien zusammengebrochen. Maurer: «Das spürt die Bevölkerung durch schlechtere medizinische Versorgung.»

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