Russland reagiert auf Erdbeben vor Ostküste
Ein Erdbeben der Stärke 8,8 hat die russische Halbinsel Kamtschatka erschüttert. Russland löste Tsunami-Alarm aus, Tausende Menschen wurden evakuiert.

Am Mittwoch ereignete sich vor der Halbinsel Kamtschatka im Osten von Russland ein starkes Erdbeben mit Magnitude 8,8. Das Epizentrum lag laut US-Erdbebenwarte USGS 119 Kilometer westsüdwestlich von Petropawlowsk-Kamtschatski in 20,7 Kilometern Tiefe.
Das Beben gilt als das stärkste seit dem Tōhoku-Erdbeben 2011 in Fukushima und wurde nur von fünf stärkeren Erdbeben übertroffen. Zahlreiche Vor- und Nachbeben bis Stärke 7,4 und 6,9 traten auf, so «n-tv».

In der Folge lösten Tsunami-Wellen mit bis zu fünf Metern Höhe Überflutungen und Schäden an der Pazifikküste von Russland aus. Besonders betroffen waren die Kurilen und die Hafenstadt Sewero-Kurilsk, so die «Süddeutsche Zeitung».
Russland evakuiert Tausende
Teile Kamtschatkas litten demnach unter Unterbrechungen bei Strom und Telefonnetz. Es habe mehrere Leichtverletzte sowie Schäden an Gebäuden, darunter ein Kindergarten gegeben, so Gesundheitsminister Oleg Melnikow.

Die Behörden evakuierten tausende Menschen aus Küstenregionen, darunter 60 Urlauber in Sewero-Kurilsk. Die Tsunami-Warnung gilt weiter, da weitere Flutwellen erwartet werden, schildert das russische Zivilschutzministerium laut «Süddeutsche Zeitung».
Der Gouverneur Wladimir Solodow bezeichnete das Beben als schwerstes seit Jahrzehnten. Die Region befindet sich an einer aktiv erdbebengefährdeten Subduktionszone zwischen der Pazifischen und Nordamerikanischen Platte.
Auswirkungen im gesamten Pazifikraum
Die Region Kamtschatka zählt zu den weltweit erdbebenreichsten Zonen. Erdbeben dort können Tsunamis im gesamten Pazifik auslösen.
Das letzte vergleichbare Beben vor 1952 erreichte Stärke 9,0. Die konkrete Gefahr weiterer Nachbeben besteht Experte zufolge noch etwa einen Monat.
Die lokale Infrastruktur bleibt damit anfällig für Schäden durch seismische Aktivitäten. Über Frühwarnsysteme hält Russland die lokale Bevölkerung informiert.