Erste Stadt in Japan will Smartphone-Verbot für Fussgänger einführen
Mit dem Smartphone vor dem Gesicht keinen Blick mehr für den Strassenverkehr - dieses riskante Verhalten will eine Stadt in Japan jetzt verbieten.

Das Wichtigste in Kürze
- Regelung in Yamato soll Bewusstsein für erhöhtes Unfallrisiko schaffen.
Die Stadtverwaltung von Yamato nahe der Hauptstadt Tokio brachte am Montag ein Gesetz ins Stadtparlament ein, das es Fussgängern untersagt, im Strassenverkehr Smartphones zu benutzen.
«Die Zahl der Smartphone-Nutzer hat schnell zugenommen und genauso die Zahl der Unfälle», sagte Masaaki Yasumi von der Stadtverwaltung der Nachrichtenagentur AFP. Um solche Unfälle zu verhindern, wolle Yamato als erste Stadt Japans das Handy-Verbot einführen.
Strafen bei Zuwiderhandlung sind laut dem Vertreter der Stadtverwaltung allerdings nicht vorgesehen. «Wir hoffen, dass das Verbot das Bewusstsein für die Gefahren stärkt», begründete Yasumi die neue Regelung, über die die Bürger mit Plakaten und mit Textnachrichten informiert werden sollen.
2014 hatte eine Studie des japanischen Mobilfunkriesen NTT Docomo ergeben, dass bei einem Fussgänger, der auf ein Smartphone-Display starrt, das Gesichtsfeld gerade fünf Prozent des sonst üblichen Blickfelds beträgt. In einer Computersimulation waren 1500 Menschen über den hektischen Fussgängerübergang Shibuya in Tokio geschickt worden, die dabei auf ihr Handy blickten. Zwei Drittel der Personen kamen nicht ohne Zwischenfall auf der anderen Seite an: Die Studienautoren zählten 446 Zusammenstösse, 103 Menschen stürzten zu Boden und 21 liessen ihr Smartphone fallen.