Matcha-Boom fordert Hersteller in Japan heraus

Juli Rutsch
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Japan,

Die weltweit steigende Nachfrage hat einen Matcha-Boom ausgelöst. Der überfordert nun Japans Hersteller, die Verkaufsgrenzen einführen müssen.

matcha Boom
Matcha-Boom: Der Tee wird im Westen immer beliebter und sorgt für Lieferengpässe. (Symbolbild) - Depositphotos

Der globale Siegeszug von Matcha führt zu Produktionsengpässen in Japan. Matcha, das beliebte Grüne Teepulver, hat durch vielfältige Produkte wie Latte, Eis und Kuchen enorme Beliebtheit erlangt.

Selbst Kaffeehausketten wie Starbucks setzen auf Matcha-Spezialitäten. Das sorgt für eine Nachfrage, die die Kapazitäten Japans übersteigt, berichtet die Agentur «Associated Press» (AP).

Matcha Boom
Matcha hat eine besondere Wirkung, die durch seine antioxidative Kraft entsteht. - Depositphotos

Hersteller müssen daher bereits Grenzen für Privatkunden festlegen, um Engpässe zu vermeiden.

Matcha-Boom: Spezielle Anbaumethoden als Herausforderung

Die Produktion von Matcha unterscheidet sich stark vom herkömmlichen Grüntee. Für den Anbau müssen die Teepflanzen beschattet werden, was viel Aufwand bedeutet, wie die «Wirtschaftswoche» schreibt.

Viele Bauern zögern, den Anbau umzustellen, da sie den Hype als möglicherweise kurzlebig betrachten. Zudem leidet der Teeanbau 2025 unter ungünstigen Klima- und Wetterbedingungen, insbesondere in wichtigen Anbaugebieten wie Kyoto.

Hast du schon einmal Matcha probiert?

Diese Situation führte zu einem Rückgang der Tencha-Ernte um bis zu 40 Prozent, meldet die «Kyoto Tea Industry Association».

Preisanstieg und Produktionsprobleme

Die geringeren Ernteerträge und die steigende globale Nachfrage führen zu einem massiven Preisanstieg. Auktionspreise für Tencha haben sich 2025 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Gleichzeitig kämpfen die Produzenten mit höheren Kosten für Arbeitskraft, Dünger und Verpackung. Viele Teebauern finden keine Nachfolger: eine Folge des demografischen Wandels, was die Situation weiter verschärft, wie «ZDF Heute» berichtet.

Exportboom und nationale Förderprogramme

Obwohl die Produktion in Kyoto sinkt: De Gesamtproduktion von Tencha in Japan stieg zwischen 2014 und 2024 um das 2,7-Fache, berichtet die «Wirtschaftswoche». Der Export hat sich durch den Matcha-Boom in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Matcha Boom
Matcha-Boom: Aus dem grünen Pulver werden nicht nur Drinks gerührt. - Pexels

Die Regierung fördert den Anbau durch finanzielle Mittel und technische Unterstützung, um Matcha als globale japanische Marke zu etablieren. Dabei soll die traditionelle Qualität trotz der steigenden Nachfrage gewahrt bleiben, sagt Tomoyuki Kawai vom Landwirtschaftsministerium laut «foodaktuell».

Latte-Drinks sind für hochwertigen Matcha verschwenderisch

Für Getränke wie Latte-Mischungen sollte eher weniger hochwertiger Matcha verwendet werden, betont Anna Poian vom Branchenverband Global Japanese Tea Association: da recht grosse Mengen erforderlich seien, um einen deutlichen Geschmack hinzubekommen.

Die besten Matcha-Varianten sollten eher für reinen Tee genutzt werden, da es sonst «Verschwendung» sei, sagt sie laut «ZDF Heute».

Zukunftsperspektiven

Experten erwarten, dass die Preise auf absehbare Zeit hoch bleiben. Eine Stabilisierung könnte erst nach der Herbsternte oder im Frühjahr 2026 eintreten.

Landwirte und Händler arbeiten an effizienteren Produktionsmethoden und Ertragssteigerungen, doch Matcha bleibt ein anspruchsvolles Naturprodukt. Die enge Verbindung zur traditionellen Herstellung erschwert eine schnelle Anpassung an den Matcha-Boom.

Kommentare

User #6131 (nicht angemeldet)

So grusig....kann man nicht trinken....

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