Die bevorstehende Versteigerung eines Dinosaurier-Skeletts hat zu einer Experten-Diskussion über den Schaden derartiger Auktionen für die Wissenschaft geführt.
Thyrannosaurus Rex
Thyrannosaurus Rex - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwölf Meter langer T-Rex «Shen» wird vor Auktion derzeit in Singapur ausgestellt.

Der Tyrannosaurus rex mit dem Spitznamen «Shen» wurde am Freitag für drei Tage in Singapur ausgestellt, bevor er im November in Hongkong versteigert werden soll. Laut Christie's handelt es sich um die erste Auktion eines T-Rex-Skeletts in Asien.

Bisher sei keines der 20 Exemplare weltweit im Besitz einer asiatischen Institution oder eines asiatischen Sammlers, erklärte das Auktionshaus. «Wir hoffen wirklich, dass 'Shen' bei unseren asiatischen Sammlern ein neues Zuhause findet.»

Das aus rund 80 Knochen bestehende Skelett wiegt 1400 Kilogramm, ist rund 4,6 Meter hoch und zwölf Meter lang. Es wurde vor zwei Jahren im US-Bundesstaat Montana gefunden. «Shen» war vermutlich männlich und lebte vor rund 67 Millionen Jahren. Er ist nicht der erste Tyrannosaurus rex, dessen Skelett in den vergangenen Jahren versteigert wurde.

Es sei «traurig», dass Dinosaurier zu «Sammlerstücken für Oligarchen» würden, sagte der Paläontologe Steve Brusatte von der Universität von Edinburgh. Er hoffe, dass diese «Mode» schnell vorübergehe. Der Trend sei «schlecht» für die Wissenschaft.

Auch der US-Paläontologe Thomas Carr bezeichnete die Auktionen als «unzweifelhaft schädlich für die Wissenschaft» – selbst wenn die Skelette vor dem Verkauf sorgfältig untersucht worden seien. Nur eine «sichere, dauerhafte Sammlung» sorge dafür, dass die Forschungen an einem Fossil überprüft und wiederholt werden könnten. Bei «kommerziell gehandelten Fossilien» aber sei unklar, wie und wo sie aufbewahrt würden.

Der Asien-Chef von Christie's, Francis Belin, sagte, er hoffe, dass «Shen» an eine öffentliche Institution gehen werde. Das Skelett sei aber umfassend untersucht und in 3D aufgenommen, sagte er und versicherte, «alle Elemente des Dinosauriers werden für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt».

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