Während die Welt das Coronavirus hinter sich zu lassen versucht, beginnt die Pandemie im Südsee-Paradies gerade erst. Nur noch drei Inseln sind Corona-frei.
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Die Vereinten Nationen haben Unterstützung für einhundert Küsten- und Inselstaaten angekündigt, die extrem unter der Verschmutzung, der Überfischung und der Erwärmung der Weltmeere leiden. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Südseeinseln im Pazifik blieben dank strikter Abschottung lange Zeit coronafrei.
  • Seit Anfang Jahr schiessen die Fallzahlen jetzt aber auch in Polynesien in die Höhe.
  • Mit dem Touristenparadies Samoa neu auch betroffen, bleiben noch drei Inseln ohne Fälle.

Die Südseeinseln im Pazifik wurden während der Pandemie ihrem Status als Paradies auch aus epidemiologischer Sicht gerecht: Weil sich Samoa, Fidschi und Co. früh isolierten, erreichte das Coronavirus gar nie oder erst spät die berühmten weissen Sandstrände.

Doch seit Anfang Jahr verbreitet sich die Omikron-Variante plötzlich rasant im Südpazifik aus. Letzte Woche haben auch Samoa und Vanuatu erste Ansteckungen auf ihrem Boden nachgewiesen. Somit schrumpft die Gruppe Corona-freier Inseln gemäss der WHO auf Tuvalu, Nauru und Mikronesien.

Coronavirus: Fälle explodieren im Paradies

Auf Samoa wurde ein amerikanischer Missionar vor seinem Abflug positiv getestet, nachdem er noch ohne Infektion auf die Insel kam. Vorher ging man davon aus, dass der Ursprung der damals rund 300 positiven Tests im Ausland lag. Seither sind die totalen Fallzahlen auf 622 gestiegen, am Mittwoch allein meldete die Gesundheitsbehörde 155 neue Fälle.

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Der Inselstaat Vanuatu meldete die ersten Fälle mit dem Coronavirus. - AFP

Ein ähnliches Bild zeigt sich auf Vanuatu, wo erste Ansteckungen Anfangs März nachgewiesen wurden. Heute steht die kleine Insel bei 1'373 Fällen, mit mehreren hundert Neuinfektionen pro Tag.

Beide Staaten reagieren mit bekannten Mitteln: Die Grenzen wurden geschlossen und es herrscht ein strikter Lockdown. Schulunterricht und soziales Leben wurden praktisch komplett verboten.

Coronavirus: Gesundheitswesen nicht ausgerüstet

Im Südpazifik fürchtet man sich zurecht vor dem Coronavirus, denn das Gesundheitswesen der meisten Länder kann keine Pandemie stemmen. Gemäss dem Gesundheitsminister vom Samoa prüfe die Regierung Notfallpläne, um Schulen und Turnhallen in Feldspitäler umzufunktionieren.

Masern
Ein Arzt impft ein Kleinkind in Samoa gegen Masern. Die letzte Epidemie kostete auf Samoa 83 Menschen, vor allem Kinder, das Leben. - UNICEF/AFP

Die Impfquoten der Inseln sind sehr unterschiedlich. Samoa weist mit 66 Prozent eine der höchsten Durchimpfungen aus. Andere Staaten, wie Vanuatu oder die Salomonen, kommen nur auf 28 respektive 17 Prozent.

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