Betreutes Wohnen: Wie kann ich meine Wohnqualität im Alter erhalten?
Mit zunehmendem Alter ändern sich die Bedürfnisse. Hier sind die wichtigsten Tipps für eine gute Wohnqualität im Alter. Betreutes Wohnen spielt hier eine Rolle.

Das Wichtigste in Kürze
- Barrierefreie Umbauten erleichtern das Leben in den eigenen vier Wänden.
- Fast jeder Vierte empfindet das eigene Zuhause im Alter als zu gross.
Früher haben Sie Ihr grosszügiges Haus geliebt und sind täglich mehrmals problemlos die Treppen rauf und runter gelaufen. Heute versuchen Sie, sie möglichst zu vermeiden.
Im Alter ändern sich die Wohnbedürfnisse. Wenn Sie sich noch nicht bereit für betreutes Wohnen fühlen, können Sie die Wohnqualität in Ihrem Eigenheim mit einigen Massnahmen verbessern.
Barrierefreie Umbauten langfristig planen
In der Schweiz gibt es viele Fördermöglichkeiten für barrierefreies Wohnen. Da die Antragstellung und die Umbauten viel Zeit in Anspruch nehmen können, sollten Sie nicht zu lange warten. Lassen Sie sich bei der barrierefreien Gestaltung Ihres Hauses von einem Architekten oder einer anderen Fachkraft beraten.

Besonders wichtig ist das Badezimmer, da die Nässe die Rutsch- und Sturzgefahr erhöht. Achten Sie auf einen ebenerdigen Zugang zur Dusche sowie auf Haltegriffe, die das Setzen und Aufstehen in der Badewanne und auf der Toilette erleichtern. In einem mehrgeschossigen Haus kann ein Treppenlift eine enorme Hilfe darstellen.
Vergessen Sie auch die weniger offensichtlichen Barrieren nicht. Dazu gehören beispielsweise Stufen vom Gehweg zum Hauseingang oder im Garten. Solange Sie sie problemlos überwinden können, stellen sie kein Hindernis dar. Mit einem Rollator oder Rollstuhl können sie jedoch zu einem echten Problem werden.
Betreutes Wohnen: Reduziertes Seh- und Hörvermögen berücksichtigen
Oft wird Barrierefreiheit mit Beweglichkeit gleichgesetzt. Sie sollten jedoch auch bedenken, dass die Sinne im höheren Alter nachlassen. Überlegen Sie, wie Sie die Beleuchtung im Haus verbessern können, um besser sehen zu können.
Ideal ist der Einbau grösserer Fenster, vor allem, wenn Sie dadurch einen besseren Blick auf die grüne Natur erhalten. Daneben eignen sich natürlich auch neuere, bessere Leuchtmittel in den Räumen.

Wenn Sie aufgrund nachlassenden Gehörs die Klingel nicht hören, können Sie eine Klingel mit zusätzlichem visuellen Signal installieren. Diese blinkt mehrmals, wenn es klingelt.
Früher waren zu laut eingestellte Fernseher von schwerhörigen Senioren oft eine Belastung für die Nachbarn. Heute können kabellose Bluetooth-Kopfhörer Abhilfe schaffen, ohne Ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Betreutes Wohnen: Wohnraum verkleinern
Laut einer Umfrage des Bundesamtes für Wohnen empfinden 26 Prozent der Alleinstehenden ihren Wohnraum als zu gross. 30 Prozent können sich vorstellen, im höheren Alter noch einmal umzuziehen und dabei kleiner zu wohnen. Eine kleinere Wohnung ohne Treppen hat mehrere Vorteile: Man muss nur noch kurze Wege zurücklegen und weit weniger putzen.

Achten Sie beim Umzug auf die barrierefreie Gestaltung der neuen Wohnung und auf weitere Aspekte, die Ihnen wichtig sind. Möchten Sie vielleicht näher an einen Arzt ziehen, den Sie aufgrund einer chronischen Krankheit regelmässig aufsuchen? Oder möchten Sie näher an Familienmitglieder ziehen?
Möchten Sie Ihr geliebtes Zuhause nicht aufgeben? Dann überlegen Sie doch, ob Sie ehemalige Kinderzimmer nicht vermieten möchten. Gerade in den Grossstädten suchen Studierende händeringend nach günstigen Zimmern.
Mittlerweile gibt es Vermittlungsagenturen, die Studierende und ältere Menschen zusammenbringen. Sie profitieren nicht nur von der monatlichen Miete, sondern auch davon, eine junge Person im Haus zu haben, die Ihnen ab und zu zur Hand gehen kann.
Betreutes Wohnen statt Eigenheim
Neben dem Umzug in eine eigene Wohnung kommt auch das betreute Wohnen infrage. Hier profitieren Sie von einer barrierefreien Wohnung in attraktiver Lage. Zugleich behalten Sie Ihre Selbstständigkeit, da Sie die Wohnung nach Ihren Wünschen einrichten können.
Gemeinschaftliche Aktivitäten sind freiwillig. Wenn Sie Freude daran haben, neue Kontakte zu knüpfen, können Sie gerne daran teilnehmen, es wird Ihnen jedoch nicht aufgezwungen.

Betreutes Wohnen scheint auf den ersten Blick teurer als andere Optionen. Wenn Sie jedoch die höheren Mieten beim Umzug in eine neue Wohnung oder die Kosten für barrierefreie Umbauten im eigenen Haus berechnen, sieht dies schon anders aus.
Hinzu kommt ein unschätzbarer Vorteil: Im Notfall können Sie jederzeit schnelle Hilfe herbeiholen.