Coronavirus: Knapp 116'000 Fälle in Indien an einem Tag

Keystone-SDA
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Indien,

Indien ist stark von Coronavirus betroffen. Weil sich viele Menschen nicht an die Regeln halten, steigen die Infektionszahlen in neue Höhen.

Coronavirus - Indien
22.02.2021, Indien, Mumbai: Einem Fahrgast wird an einem Bahnhof ein Nasenabstrich entnommen, um ihn auf das Coronavirus zu testen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Indien wurden innerhalb von 24 Stunden 115'736 Neuinfektionen mit Covid-19 registriert.
  • Diese Zahl bedeutet einen neuen Höchstwert.
  • Die Neuinfektionen dürften in den nächsten Tagen und Wochen weiter steigen.

Indien hat einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. Innerhalb eines Tages seien 115'736 neue Infektionen erfasst worden, wie das indische Gesundheitsministeriums am Mittwoch mitteilte. Demnach wurden auch 630 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Es wird befürchtet, dass diese Zahlen in dem Riesenland weiter deutlich steigen. In absoluten Zahlen ist Indien das am drittmeisten von Corona betroffene Land – nach Brasilien und den USA.

Trotzdem leben viele Inderinnen und Inder so, als gebe es kein Corona mehr. Sie feiern grosse hinduistische Feste und besuchen Regionalwahlveranstaltungen, bei denen viele Leute ohne Masken und Abstand zusammenkommen. Auch ansteckendere Virusmutanten könnten eine Rolle bei der Verbreitung spielen.

Kritische Wochen stehen bevor

Gesundheitsminister Harsh Vardhan warnte am Mittwoch auf Twitter, dass die Pandemie nicht vorüber sei. Er bat die Menschen, sich impfen zu lassen und sich an Corona-Regeln zu halten. Aus Ministeriumskreisen hiess es, dass die nächsten vier Wochen «sehr, sehr kritisch» seien.

Indien - Coronavirus
Sicherheitsbeamte stehen an einer Schranke vor einem Krankenhaus in Jammu, und tragen Mundschutzmasken, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. - dpa

Indien stellt selbst zwar Impfstoffe in Massenproduktion her. Doch die Impfkampagne liegt hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel zurück. Bis Sommer will man 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen lassen.

Bislang wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit dem Impfstart im Januar 87 Millionen Dosen verabreicht. Zudem kam Kritik, dass die Zentralregierung trotz der rasch steigenden Infektionszahlen bislang nur Menschen ab 45 Jahren impfen lässt.

Impfstoffe gegen das Coronavirus gehen aus

Der Impfstoff des besonders betroffenen und reichsten Gliedstaates Maharashtra gehe bald aus. Das sagte der Gesundheitsminister des Gliedstaates dem örtlichen Fernsehsender NDTV. Er habe den indischen Gesundheitsminister um Nachschub gebeten.

Etliche Impfzentren hätten schliessen müssen, weil ihnen die Impfdosen ausgegangen seien. In dem Bundesstaat wurden Shoppingzentren und Restaurants geschlossen und Firmen angewiesen, ihre Angestellten im Homeoffice arbeiten zu lassen. An anderen Orten gibt es weniger strikte Regeln.

Indien produziert Impfstoff nicht nur fürs eigenen Land, sondern auch viel für den Export. Doch angesichts der rasch steigenden Fallzahlen im Land wurde dieser eingeschränkt. Davon betroffen ist unter anderem die UN-Initiative Covax, die ärmere Länder mit Impfdosen versorgen soll.

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