Afrika hat laut der Afrikanischen Union (AU) die Marke von zwei Millionen nachgewiesener Corona-Fälle überschritten.
Menschen sitzen, ohne Abstand voneinander zu halten, in einer Schlange vor dem Postamt, um soziale Zuschusszahlungen zu erhalten. Foto: Theo Jeptha/AP/dpa
Menschen sitzen, ohne Abstand voneinander zu halten, in einer Schlange vor dem Postamt, um soziale Zuschusszahlungen zu erhalten. Foto: Theo Jeptha/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Theo Jeptha
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afrika haben sich mehr als zwei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
  • Fast 50'000 Infizierte sind an den Folgen des Virus gestorben.
  • Am meisten Infektionen wurden laut der Afrikanischen Union in Südafrika registriert.

Afrika hat laut der Afrikanischen Union (AU) die Marke von zwei Millionen nachgewiesener Corona-Fälle überschritten. 2'013'388 Fälle wurden bislang auf dem Kontinent dokumentiert, wie Zahlen der Gesundheitsorganisation der AU, der Africa CDC, am Donnerstag zeigten. 48'408 Menschen seien bislang gestorben.

Demnach stellt Südafrika mit rund 760'000 Fällen den Grossteil der registrierten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Weitere Schwerpunktländer sind Marokko, Ägypten, Nigeria oder Algerien. Nach Expertenansicht liegt die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch weitaus höher.

Krisenregionen besonders gefährdet

Das Coronavirus hat sich zunächst relativ langsam auf dem Kontinent verbreitet. Die Gesamtzahl ist noch immer gering im Vergleich zu anderen Regionen. Der erste Fall trat in Afrika später auf als anderorts, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Massnahmen verhängt.

Allerdings hat das Tempo der Ausbreitung deutlich zugelegt: «Es brauchte fast sechs Monate um die Zahl von einer Million Fällen zu erreichen. Und gerade mal etwas mehr als drei Monate um die Fallzahl von zwei Millionen zu erreichen.» Dies beobachtete die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC).

Coronavirus - Afrika WHO
Somalische Frauen waschen während einer Coronavirus Aufklärung, die von den lokalen Sanitätern und Ärzten in der somalischen Hauptstadt durchgeführt wird, ihre Hände. Der WHO gehen derweil die Mittel aus. - dpa

Vor allem die Bevölkerung in Krisenregionen sei durch eine bevorstehende zweite Welle extrem gefährdet, so das IRC. Die oft strengen Lockdown-Massnahmen haben verheerende Auswirkungen auf Menschen und Volkswirtschaften gehabt.

Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft (AV) sowie diverse Hilfsorganisationen gehen von mehreren Millionen Jobs aus, die so vernichtet wurden. Sie warnten bereits vor schlimmen Folgen für den Kontinent. Den ärmsten Ländern fehlen zudem die finanziellen Mittel, um die Krise zu bewältigen.

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