Mit Protesten gegen das ultrakonservative Bildungssystem hat die Demokratiebewegung in Thailand ihre seit Monaten andauernden Kundgebungen für politische Reformen fortgesetzt.
Blutrote Farbe als Protest
Blutrote Farbe als Protest - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Proteste für mehr Demokratie gehen weiter.

Mit Aktionen zum «Tag der Lehrer» am Samstag wollten Vertreter der «Bad Student»-Bewegung nach eigenen Angaben auf die «dunkle Seite» des Systems mit seinen starren Regeln und teils drakonischen Strafen für «Ungehorsam» aufmerksam machen.

Vor dem Eingang des Bildungsministeriums stapelten sich bei einer Aktion Lineale, Scheren und Bambusstöcke; eine junge Frau in Schuluniform überschüttete zunächst den Haufen und dann sich selbst mit blutroter Farbe, um dagegen zu protestieren, dass körperliche Züchtigungen in Thailand noch immer zum Schulalltag gehören.

Zuvor hatte eine Gruppe Aktivisten mit einem 112 Meter langen Spruchband erneut gegen Artikel 112 des Strafgesetzbuchs demonstriert, der Majestätsbeleidigung unter harte Strafen stellt. Die Polizei löste die Gruppe wegen Verstosses gegen das Versammlungsverbot auf und nahm zwei Demonstranten fest. Thailands Polizeichef hatte erst am Morgen ein härteres Vorgehen gegen die Proteste gefordert.

Seit einem halben Jahr gehen die vorwiegend jungen Demonstranten auf die Strasse, um den Rücktritt des ehemaligen Armee- und heutigen Regierungschefs Prayut Chan-O-Chan, eine neue Verfassung sowie eine Reform der Monarchie zu fordern. Zahlreiche Aktivisten stehen deshalb bereits unter Anklage wegen Volksverhetzung oder Majestätsbeleidigung.

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