Bericht über Tote in Gaza – Israel erneuert Fluchtaufruf

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Im Gazastreifen hat es laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa erneut tödliche Angriffe Israels gegeben.

Gazastreifen
Es gab im Gazastreifen erneut tödliche Angriffe durch Israel. (Archivbild) - sda

Im Gazastreifen hat es einem palästinensischen Bericht zufolge wieder tödliche Angriffe Israels gegeben. 34 Menschen seien seit dem Morgen ums Leben gekommen, darunter 26 in der Stadt Gaza. Das meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Israels plant, die Stadt Gaza vollständig einzunehmen. Nach jüngsten Schätzungen haben sich in der Stadt Gaza bis zuletzt rund eine Million Menschen aufgehalten.

Das ist etwa die Hälfte der Einwohner im Gazastreifen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag, bislang hätten rund 100'000 Palästinenser die Stadt verlassen. Hilfsorganisationen warnen vor einer weiteren Verschärfung der ohnehin katastrophalen Lage der Zivilbevölkerung.

Israelischer Angriff auf Hochhaus

Israels Armee meldete einen Angriff auf ein Hochhaus in der Gegend der Stadt, dass laut Militärangaben von der Terrororganisation Hamas genutzt wurde. Die Anwohner seien zuvor gewarnt worden. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Am Dienstag hatte Israels Armee erstmals alle Einwohner der Stadt zur Flucht aufgerufen. Inzwischen habe sie auch Sprach- und Textnachrichten versendet sowie Flugblätter abgeworfen, um die Menschen zum Verlassen der Stadt aufzufordern. «Der Aufenthalt in diesem Gebiet ist sehr gefährlich», hiess es darin unter anderem. Israels Militär will in der Stadt Gaza eigenen Angaben nach gegen die Hamas vorgehen.

Laut Augenzeugen haben Tausende Familien die Stadt seitdem teils zu Fuss Richtung Al-Mawasi verlassen. Al-Mawasi im Südwesten des umkämpften Gebiets wurde während des Gaza-Kriegs von Israel als «humanitäre Zone» ausgewiesen. In der Vergangenheit hatte das israelische Militär aber auch dort mehrfach angegriffen. Ziel waren Armeeangaben zufolge dabei etwa Hamas-Einrichtungen.

Der 42 Jahre alte Mohammed al-Attar ist einer der Flüchtenden. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, er könne seine fünf Kinder nicht der Gefahr der israelischen Offensive aussetzen. «Ich habe keine Wahl mehr.» Auf einem kleinen Rollwagen zog er Decken und Kleidung auf dem Weg in den Süden. Die Flucht halte er zwar für gefährlich, erklärte der Palästinenser. Aber es sei besser zu fliehen, als das Risiko einzugehen, seine Kinder zu verlieren.

Palästinenserin will trotz Bombardierungen in Gaza bleiben

Das sieht Amina Abu Dschimisa anders. «Der Süden wird genauso bombardiert wie der Norden», ist sich die Frau sicher. Deshalb wolle sie mit ihren Kindern in ihrem Haus im Stadtteil Rimal bleiben, auch wenn sie getötet werden sollten. «Hier sind die Erinnerungen an meine Kinder», sagte die 36-Jährige. Das Haus der Familie habe ihr Mann gebaut. «Wenn ich das alles aufgeben muss, wer bin ich dann?».

Auch viele andere Menschen weigerten sich zu fliehen, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Einige hätten Angst, ihre Häuser zu verlieren, Ältere wüssten mitunter nicht, wie sie ohne Hilfe in den Süden des Gazastreifens gelangen sollen. Viele Palästinenser sorgen sich zudem vor einer neuen Welle der Flucht und Vertreibung – ähnlich wie während des Kriegs im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 und während des Sechstagekriegs 1967.

So auch Chalid al-Masri. Der 55-Jährige sagt, seine Kindheit sei von der Flucht seiner Familie geprägt gewesen, er habe in Zelten gelebt und sei in Armut aufgewachsen. Er wolle in seinem Viertel Al-Saitun bleiben. «Koste es, was es wolle.»

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Wer stoppt diesen Wahnsinn endlich? Kein Land dieser Welt kann später sagen, wir haben nichts davon gewusst. Es ist das Jahr 2025, nicht 1945.

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