135 Tote und mehr als 5000 Verletzte – noch immer werden viele Menschen vermisst. Die verzweifelte Suche nach Verschütteten in Beirut laufen auf Hochtouren.
Beirut Explosion
Tschechien schickte nach der Explosion in Beirut sofort Teams mit Suchhunden nach Libanon. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Beirut läuft nach der Katastrophe vom Dienstag, die verzweifelte Suche nach Vermissten.
  • Im Einsatz stehen Teams von überall auf der Welt – und es gibt erste Erfolgsgeschichten.

Nachbarländer, mehrere europäische und arabische Staaten boten nach der Katastrophe in Beirut umgehend ihre Hilfe an. Aus Frankreich starteten zwei Militärflugzeuge mit Notfallmedizinern, Zivilschützern und mehreren Tonnen medizinischem Material an Bord. Auch Kuwait, Katar und Jordanien entsandten sofort medizinische Hilfe zu.

Libanon Beirut Explosion
Bei der Explosion im Hafen von Beirut vom vergangenen Dienstag kamen mindestens 171 Menschen ums Leben.
Beirut Explosion
Helfer tragen nach einer schweren Explosion in Beirut ein Opfer, während im Hintergrund Rauch aufsteigt.
Explosion Beirut
Die Behörden gehen davon aus, dass eine grosse Menge falsch gelagertes hochexplosives Material zur Katastrophe führte.
Explosion Beirut
Die Explosion war so riesig, dass sie als ein Erdbeben der Stärke 3,3 registriert wurde.
Explosion Beirut
Die Behörden gehen bei der Explosion in Beirut nicht von einem Anschlag oder einem politischen Hintergrund aus.
Schwere Explosion in Beirut
Ein verwundeter Mann wartet auf dem Parkplatz des Al Roum-Krankenhauses auf eine Behandlung nach der Explosion in Beirut. Neben vielen Toten wurden Tausende Menschen verletzt.
Libanon Explosion
Augenzeugen sprachen von Leichen auf den Strassen und Menschen, die unter Trümmern verborgen seien.

Tschechien schickte Teams mit Suchhunden, die Niederlande entsandte Teams, die auf die Suche nach Verschütteten spezialisiert sind. Diese Teams sind in den Tagen nach der Katastrophe ungemein wichtig, denn noch immer gibt es unzählige Vermisste.

Die verzweifelte Suche nach Verschütteten laufen deshalb auf Hochtouren – und es gibt erste Erfolgsgeschichten. So konnte etwa ein kleines Mädchen nach 24 Stunden unter Trümmern lebend geborgen werden.

Ein Video zeigt den unglaublichen Moment, als Rettungskräfte das Kind bei Fackelschein entdeckten. Einzig ihr Kopf ragte aus den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes heraus. Lokale Medien berichten, dass das Video vom Mittwochabend stammt.

Rettung eines jungen Mannes

Bei den zwei gewaltigen Detonationen im Beiruter Hafenviertel kamen insgesamt 135 Menschen ums Leben. Mehrere tausend wurden verletzt. Unzählige werden vermisst. Positive Nachrichten bei der Suche in den Trümmern sind für die Moral der Beiruter deshalb ungemein wichtig.

Explosion Beirut
Diese Bilder gingen um die Welt: Zehn Stunden nach der verheerenden Explosion in Beirut wurde Issam Shams lebend aus den Trümmern geborgen. - Keystone

Das zeigte sich auch am Mittwochnachmittag, als ein Mann nach zehn Stunden lebend aus dem Schutt der Stadt geborgen wurde. In einem Video ist zu sehen, wie sich mitten in einer Trümmerlandschaft eine Gruppe von Menschen versammelt hat.

Sie jubeln einem Mann zu, der auf einer Trage die Stufen einer zerstörten Treppe hinaufgetragen wird. Issam Shams heisst der junge Mann, der anschliessend direkt ins Spital gebracht wurde. «Issam lebt», riefen die Menschen immer wieder.

Grosse Hilfsbereitschaft in Beirut

Neben offiziellen Einsatzkräften suchen auch Angehörige und Nachbarn in den Trümmern nach verschütteten Personen. Die Hilfsbereitschaft in der libanesischen Hauptstadt ist gross.

Mehr als 82'000 Follower abonnierten den Instagram-Account «locatevictimsbeirut». Dieser soll bei der Suche nach Menschen helfen, die verschwunden sind.

Explosion Beirut
Der Instagram-Account «locatevictimsbeirut» hilft bei der Suche nach Menschen, die seit der Explosion in Beirut vermisst werden. - Instagram

Verwandte und Freunde senden dort Fotos ihrer Liebsten ein und bitten um Informationen. Meist sind Telefonnummern hinterlegt.

Krankenschwester wird als Heldin gefeiert

Am Mittwoch tauchten auch Bilder einer Krankenschwester auf, die in den schwierigen Stunden nach der Katastrophe für Hoffnung sorgten. Die Frau hatte drei Neugeborene aus einem Krankenhaus gerettet, das von der Schockwelle der Explosion zerstört wurde.

Bilal Marie Jawich lichtete die Frau ab, wie sie die drei Babys im Empfang eines Spitals in den Armen hält. Der Fotograf sagte gegenüber lokalen Medien, dass im Empfangsbereich Dutzende Verletzte und auch Tote gelegen seien.

Beirut Explosion
Eine Krankenschwester rettete drei Neugeborene vor der zerstörerischen Druckwelle nach der Explosion in Beirut. - Twitter

Laut offiziellen Angaben starben in dem betroffenen Spital aufgrund der Zerstörungen durch die Schockwelle vier Krankenschwestern. Zudem wurden rund 200 Patienten verletzt und das gesamte Gebäude war mehrere Stunden lang ohne Strom.

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