Die australische Metropole Sydney hat den Notstand ausgerufen. Grund dafür sind die zuletzt stark angestiegenen Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Sydney im Lockdown
Sydney im Lockdown - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Zahlen steigen in Sydney unter anderem wegen Delta stark an.
  • Trotz einmonatigem Lockdown hat sich die Situation nicht entspannt.
  • Nun verhängt die Regierung der australischen Metropole den Notstand.

Angesichts der sprunghaft ansteigenden Corona-Infektionen in der australischen Metropole Sydney haben die Behörden den Notstand ausgerufen.

Die Regierung des Bundesstaats New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist, räumte am Freitag ein: Trotz eines einmonatigen Lockdown sei es nicht gelungen, die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zu stoppen. Sie rief die Regierung in Canberra auf, Impfstoffe und Ressourcen in den Bundesstaat zu schicken.

Neuer Höchststand bei Infektionen

Die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, sagte: «Es gibt keinen Zweifel, dass die Zahlen nicht in die richtige Richtung gehen.» Sie rief die australische Regierung auf, ihre schleppende Impfkampagne zu beschleunigen.

Gladys Berejiklian
Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales. - Keystone

Das Virus breite sich «überall» aus und die Hälfte der 25 Millionen Einwohner Australiens befinde sich im Lockdown. Deshalb müsse die Regierung ihre Impfpolitik «neu ausrichten», forderte Berejiklian.

Die Millionenstadt Sydney befindet sich seit rund einem Monat im Lockdown, der Corona-Ausbruch konnte aber bislang nicht vollständig eingedämmt werden. New South Wales verzeichnete am Freitag einen neuen Höchststand von 136 Neuinfektionen. Besonders betroffen sind die westlichen und südwestlichen Vororte Sydneys.

Niedrige Impfrate in Australien

Australiens Premierminister Scott Morrison steht derzeit stark unter Druck. Die lange Zeit sehr niedrigen Ansteckungszahlen in Australien waren zuletzt so schnell angestiegen wie seit Beginn der Pandemie nicht. Zugleich sind nur rund zwölf Prozent der Bevölkerung geimpft – eine der niedrigsten Impfraten unter den reicheren Ländern.

Scott Morrison
Der australische Premierminister Scott Morrison bei einem Fototermin. - Keystone

Morrison hatte die Corona-Politik seiner Regierung lange als weltweiten «Goldstandard» verteidigt. Anders als die europäischen Länder zielt sie darauf ab, keinerlei Ansteckungen mit dem Virus mehr zu haben. Dafür machte Australien seine Grenzen weitgehend dicht und verhängte bereits bei wenigen Ansteckungen lokal begrenzte, aber dafür umso strengere Lockdowns.

Auch wegen der lange sehr niedrigen Ansteckungszahlen hatte die Regierung aber kaum Verträge mit den Herstellern von Corona-Impfstoffen geschlossen.

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