Arbeit: Erfolgreich im Team mit Persönlichkeitstests
Mit wenigen Ausnahmen beinhaltet Arbeit einen grossen zwischenmenschlichen Anteil. Teamstärken und -schwächen zu erkennen, erleichtert die Zusammenarbeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Zufriedenstellende Teamarbeit hängt sowohl vom Fachwissen als auch vom Sozialverhalten ab.
- Ein besseres Verständnis für die Arbeitsweise der Kollegen fördert die Zusammenarbeit.
- Persönlichkeitstests wie die DISG-Methode sind dafür hilfreich.
Anna hat soeben eine Stelle im Projektmanagement angetreten. Vom Aufgabenbereich bis zu den Arbeitsbedingungen ist sie überzeugt, dass es sich um ihren Traumjob handelt. Doch in der Praxis wird es komplizierter: Ihre Vorgesetzte ist sehr autoritär und trifft spontane Entscheidungen. Anna hingegen braucht Zeit, um die Prozesse zu analysieren und durchdachte Entscheidungen zu treffen. Ihr Kollege Lukas will niemanden verärgern und bezieht selten Stellung. Bald wird aus dem Traumjob ein wenig idyllischer Berufsalltag – Anna fühlt sich überfordert und zu wenig gehört.
Was macht ein Team aus?
Funktionierende Teams brauchen nicht nur Fachkompetenz, sondern auch persönliche Eigenschaften, die weder leicht anpassbar noch im Bewerbungsgespräch sichtbar sind. Wer sich auf eine Stelle bewirbt, kennt die Aufgabenbeschreibung – aber nicht die zukünftigen Teammitglieder.
Eine Schweizer Studie der SWICA («Krankschreibungen aus psychischen Gründen», 2022) zeigte den engen Zusammenhang zwischen psychisch bedingten Arbeitsausfällen und Konflikten am Arbeitsplatz auf. Für Unternehmen besteht die Gefahr, dass individuelle Empfindlichkeiten das gemeinsame Ziel gefährden.
Teamprofile verstehen mit dem DISG-Modell
Unterschiedliche Menschen arbeiten unterschiedlich. Wenn man die Stärken und Schwächen seiner Kolleg*innen kennt, verbessert sich das gegenseitige Verständnis. Die Aufgaben können besser nach den individuellen Stärken verteilt werden.
Im Personalwesen ist das DISG-Modell eine häufig verwendete Typologie zur Bestimmung von Teamprofilen. Die Buchstaben stehen für Dominant (rot), Initiativ (gelb), Stetig (grün) und Gewissenhaft (blau). Diese Tests beschreiben Menschen nach ihrer Arbeitsweise und nicht nach festen Charakterzügen wie Führungsstärke, Perfektionismus oder Sensibilität. Es handelt sich nicht um eine exakte Wissenschaft, sondern um eine Methode unter vielen, um sich selbst und die Arbeitsweise seiner Kollegen besser zu verstehen.
Extravertierte DISG-Profile:
- Dominante Personen sind zielorientiert, durchsetzungsstark, anspruchsvoll und wettbewerbsorientiert, aber auch eher impulsiv und ungeduldig.
- Initiativ geprägte Menschen sind beziehungsorientiert, spontan, gesellig, kreativ und unterhaltsam, mögen jedoch keine Disziplin, Detailarbeit oder Kontrolle.
Introvertierte DISG-Profile:
- Stetige Personen zeichnen sich durch Geduld, Loyalität, Hilfsbereitschaft, Teamgeist und Zuverlässigkeit aus. Sie fürchten Veränderungen und stehen ungern im Mittelpunkt.
- Gewissenhafte Menschen legen Wert auf Logik, Präzision, Ordnung und Details. Sie sind analytisch und objektiv.
Gemäss DISG-Modell trägt jeder Menschalle vier Merkmale in sich, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Eine oder zwei Verhaltensdimensionen dominieren in der Regel. Im Fall von Anna dürfte ihre Vorgesetzte einen dominanten Typ haben, sie selbst ist wohl eher gewissenhaft, und ihr Kollege Lukas zeigt einen stetigen Profiltyp.
Persönlichkeit testen
Im Internet finden sich zahlreiche Tools, um das eigene DISG-Profil zu bestimmen. In der Personalabteilung stehen oft erweiterte Testversionen zur Verfügung. Für Führungspositionen können solche Tests bereits im Bewerbungsprozess eingesetzt werden. Für Recruiter*innen ist es hilfreich, die Profile im Voraus zu analysieren, um sicherzustellen, dass in einem Team verschiedene Typen vertreten sind – so werden die Stärken ausgewogen verteilt.
Neben solchen Instrumenten tragen auch eine offene Unternehmenskultur, ein konstruktiver Umgang mit Fehlern und eine klare Verantwortlichkeit zu einer optimalen Teamarbeit bei. Zudem fördern informelle Team-Events, die den Austausch ausserhalb des Arbeitsalltags ermöglichen, den Dialog und das gegenseitige Verständnis.
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