Weil bei den Schleudersitzen die Sprengladung fehlt, erteilen die USA ihren F-35A Startverbot. Vom Defekt sind auch andere Kampfjet-Typen betroffen.
F-35
Die F-35A Lightning II der USA werden in nächster Zeit am Boden bleiben. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA erteilen ihren F-35A-Kampfjets Startverbot.
  • Bei den Schleudersitzen fehlt die Sprengladung, sie funktionieren deswegen nicht.
  • Auch andere Kampfjets anderer Länder sind vom Problem betroffen.

Die US-Luftwaffe behält ihre rund 300 Kampfjets vom Typ F-35A Lightning II am Boden. Grund dafür sind Probleme mit dem Schleudersitz.

Verschiedene Luftfahrtmagazine schreiben, dass das Problem bei einer Inspektion entdeckt wurde. Eine Auswurfpatron sei auffällig leicht gewesen, wird aus einem Briefing berichtet. Bei näherer Betrachtung wurde klar, dass die Sprengladung fehlt. Diese ist dafür verantwortlich, den Piloten aus dem Cockpit zu schleudern, woraufhin sich der Fallschirm öffnet.

Hersteller Martin Baker testet einen Schleudersitz, der den Piloten aus dem F-35-Jet auswirft.

Nach dem Entdecken des Fehlers begann die US-Luftwaffe Mitte Juli, alle F-35-Jets zu untersuchen. Damit die Inspektion schneller vorangeht, wurde nun das Startverbot verhängt. Bis Mitte Oktober sollen laut einem Luftwaffe-Sprecher alle Jets kontrolliert und wieder einsatzbereit sein.

In allen F-35-Jets sind Schleudersitze des britischen Herstellers Martin Baker verbaut. Die gleichen Modelle werden auch in anderen Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter oder dem Rafale verwendet. Aus Sicherheitsgründen hat deshalb auch die britische Royal Air Force alle nicht notwendigen Flüge von zwei Jet-Typen gestrichen.

Die Schweiz beabsichtigt 38 Kampfjets vom Typ F-35A Lightning II zu kaufen. Der Vertrag dazu liegt unterschriftsbereit beim Bundesrat. Armeegegner aus linken und grünen Kreisen haben aber eine Initiative dagegen lanciert. Ob der Bundesrat auf diesen Volksentscheid warten muss, ist umstritten.

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