Tylenol: Trump warnt vor Autismus-Risiko
Die US-Regierung will Tylenol als Ursache für Autismus bei Kindern identifiziert haben. Wissenschaftliche Studien sprechen der Behauptung jedoch klar entgegen.

Die US-Regierung äussert Bedenken zum Wirkstoff Paracetamol, in den USA als Tylenol bekannt. Präsident Donald Trump sprach bei einer Ansprache von einem möglichen Risiko für Autismus bei Kindern, wie «ZDFheute» berichtet.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA leitete dazu ein Verfahren zur Überprüfung der Packungsbeilage ein. Künftig sollen Warnhinweise für Schwangere ergänzt werden.

Experten betonen, dass bisher kein kausaler Zusammenhang zwischen Tylenol und Autismus nachgewiesen ist. Professorin Christine Freitag erklärte, genetische Faktoren spielten die wichtigste Rolle bei Autismus, so «ZDFheute».
Auch die US-Fachpresse verweist darauf, dass Studienlage widersprüchlich bleibt. Einige Untersuchungen sehen laut Washington Post Zusammenhänge, andere nicht.
Tylenol: Studienlage und Experteneinschätzungen
Die weltweit grösste Studie mit 2,5 Millionen Geburten aus Schweden zeigte keinen direkten Zusammenhang. Forscher nutzten Geschwistervergleiche, um Störfaktoren auszuschliessen.
Andere Untersuchungen fanden schwache Assoziationen, die jedoch nicht beweisen, dass Paracetamol Autismus verursacht. Fachleute warnen vor voreiligen Schlüssen, berichtet die «Pharmazeutische Zeitung».
Empfehlungen und Reaktionen
Internationale Fachgesellschaften empfehlen weiterhin Paracetamol als bevorzugtes Schmerzmittel in der Schwangerschaft. Entscheidend bleibt demnach die richtige Dosierung und medizinische Rücksprache.
Der Hersteller Kenvue verweist auf den breiten wissenschaftlichen Konsens zur Sicherheit von Paracetamol. Auch die FDA bestätigt diese Einschätzung.