Lager von Joe Biden nach Krebs-Diagnose unter Druck
Am Sonntag wurde bekannt, dass Joe Biden an Prostatakrebs leidet. Die Diagnose wirft Fragen auf – vor allem, weil die Krankheit schon weit fortgeschritten ist.

Das Wichtigste in Kürze
- Joe Bidens Büro machte am Sonntag seine Prostataerkrankung öffentlich.
- Die Information bringt das Lager des Ex-US-Präsidenten in Erklärungsnot.
- Vertuschung oder schlicht zu spät erkannt: Es gibt zahlreiche Vorwürfe und Spekulationen.
Der Gesundheitszustand von Joe Biden sorgte bereits während seiner Amtszeit für zahlreiche Spekulationen und Diskussionen. Nun erhält diese Debatte neuen Aufwind.
Beim ehemaligen US-Präsidenten wurde nämlich Prostatakrebs diagnostiziert, wie sein Büro am Sonntag bekannt gab.
Die Krankheit ist demnach bereits weit fortgeschritten. Der Krebs hat schon in die Knochen gestreut. Es handle sich um eine aggressive, aber behandelbare Erkrankung, hiess es.
Sprecher: Krebs bei Joe Biden erst am Freitag diagnostiziert
Insbesondere das Stadium der Krankheit wirft Fragen auf. Viele wundern sich, ob diese nicht schon früher hätte erkannt werden können – oder sogar müssen. Der Druck auf das Lager von Joe Biden nimmt entsprechend zu. Und dieses reagiert jetzt.
Ein Sprecher sagte mehreren Medienberichten zufolge: «Vor Freitag war bei Präsident Biden noch nie Prostatakrebs diagnostiziert worden.»
Theorien, wonach die Krankheit vertuscht worden sein könnte, wären – sollte die Aussage stimmen – entsprechend nicht haltbar.
Der letzte Antigen-Test wurde allerdings bereits «im Jahr 2014» gemacht, so der Sprecher. Die Frage, weshalb Biden während der Präsidentschaft nicht regelmässig getestet wurde, blieb unbeantwortet.
Eine mögliche Erklärung liefert allerdings die «New York Times» unter Berufung auf mehrere Experten. Richtlinien würden den automatischen Prostata-Test bei Männern über 70 Jahren nämlich nicht empfehlen.
Allerdings könnte man wiederum einwenden, dass bei einem Präsidenten die Standards etwas anders sein sollten. Bidens Vorgänger und Nachfolger Donald Trump liess sich beispielsweise regelmässig testen.
Ein Experte sagt gegenüber der US-Zeitung: «Wir müssen darauf vertrauen können, dass ihr Gesundheitszustand sie nicht beeinträchtigt.» Politisch unabhängige Ärzte sollten jeweils Untersuchungen durchführen und die Ergebnisse öffentlich machen, so sein Vorschlag.
Donald Trump staunt über späte Diagnose
Trump reagierte mit Genesungswünschen auf die Krebsdiagnose von Joe Biden. Gleichzeitig zeigte er sich «überrascht», dass die Öffentlichkeit «nicht schon viel früher» davon wusste. Es dauere nämlich, bis man Bidens Stadium der Erkrankung erreiche.

Der medizinische Staff hätte aus der Sicht Trumps schon während der Amtszeit Bidens etwas bemerken müssen: «Wenn man sich das anschaut, ist es derselbe Arzt, der gesagt hat, Joe sei kognitiv in Ordnung.»
Die Aussagen Trumps dürften natürlich ein Stück weit politisch motiviert sein. Allerdings gibt es ähnliche Fragen und Äusserungen auch von anderen Akteuren.