Krebs

Joe Biden (82) hat Prostatakrebs – wie sind seine Überlebenschancen?

Mia Fasser
Mia Fasser

USA,

Bei Joe Biden (82) wurde Prostatakrebs im Stadium 4 diagnostiziert. Der Krebs hat bereits die Knochen befallen. Experten schätzen seine Überlebenschancen ein.

Joe Biden
Joe Biden leidet an Prostatakrebs. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden (82) hat Prostatakrebs im Stadium 4 mit Metastasen in den Knochen.
  • Ein Experte vom Universitätsspital Zürich schätzt seine Überlebenschancen.
  • Die Schweizer Prognose klingt weniger hoffnungsvoll als jene der US-Amerikaner.

Die Lage um den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden (82) ist ernst.

Am Sonntag bestätigt sein Büro, dass bei ihm ein fortgeschrittener Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Joe Biden befindet sich im Stadium 4, dem gefährlichsten Stadium dieser Krankheit. Der Krebs hat sich bereits auf seine Knochen ausgebreitet.

Auf X äussert sich Biden zu seiner Krankheit: «Krebs betrifft uns alle. Danke, dass ihr uns mit Liebe und Unterstützung aufheitert», so der Ex-Präsident.

Joe Biden
Joe Biden und seine Frau Jill melden sich auf der Plattform X zu Wort. - X / @joebiden

Joe Biden: 40 bis 50 Prozent Überlebenschance

Weniger positiv tönt es auf der anderen Seite. «Prostatakrebs, der bereits in die Knochen gestreut hat und aggressiv ist, gilt in diesem Stadium als nicht mehr heilbar.» Das sagt Basil Kaufmann, Oberarzt an der Klinik für Urologie des Universitätsspitals Zürich, gegenüber Nau.ch.

Ziel sei es, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten. Bei älteren Patienten wie Joe Biden sei die Prognose schwieriger einzuschätzen.

Ältere Menschen mit einer aggressiven Krebsform hätten laut Studien eine schlechtere Lebenserwartung. Kaufmann: «Mit modernen Behandlungen leben nach fünf Jahren noch etwa 40 bis 50 Prozent der Betroffenen.»

Dies sei abhängig davon, wie gut die Therapie wirkt.

«Krebs möglichst lange unter Kontrolle halten»

Basis der Behandlung sei laut Kaufmann die sogenannte Hormonblockade. «Ziel dieser Therapie ist es, dem Körper das männliche Geschlechtshormon Testosteron zu entziehen, da dieses den Krebs zum Wachsen anregt.»

Das geschehe mit einer Spritze. Häufig werde die Basistherapie mit modernen Antihormon-Tabletten ergänzt. Ausserdem, so Kaufmann: «Bei guter körperlicher Verfassung kann zusätzlich eine Chemotherapie eingesetzt werden, um den Krebs weiter zu bremsen.»

Ziel der Behandlung sei es, den Krebs möglichst lange unter Kontrolle zu halten und die Beschwerden zu lindern.

«5, 7, 10 oder mehr Jahre»

Amerikanische Mediziner sind bei ihrer Prognose etwas optimistischer: «Das Leben wird jetzt in Jahren gemessen, nicht in Monaten», sagt Daniel W. Lin, ein Prostatakrebsspezialist an der Universität von Washington gegenüber der «New York Times».

Männer, deren Prostatakrebs sich auf die Knochen verbreitet hat, «können 5, 7, 10 oder mehr Jahre mit gegenwärtigen Behandlungen leben». Dies sagt Judd Moul, ein Prostatakrebsexperte an der Duke Universität in North Carolina (USA).

Prominente Patienten

Auch der bekannte US-Schauspieler Ben Stiller, heute 59 Jahre alt, erhielt mit 48 Jahren die Diagnose Prostatakrebs.

Sein Arzt Ted Schafer sagte in der «Howard Stern Show»: «Man hat den Krebs früh festgestellt und ihm geht es jetzt gut.»

Die Wahl der richtigen Behandlung sei bei einer solchen Diagnose komplex und hänge von verschiedenen Faktoren ab, so Schafer. Unter anderem vom Typ des Krebses sowie vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

Der Schauspieler selbst sieht das genauso: «Ich hatte sehr Glück: Mein Krebs konnte behandelt werden. Viele hatten das nicht, weil der Krebs zu spät entdeckt wird.»

Ralph Siegel besiegt Prostatakrebs viermal

Der 79-jährige deutsche Musiker Ralph Siegel hat die Krankheit sogar schon viermal besiegt.

Er erhielt im Jahr 2007 zum ersten Mal die Diagnose Prostatakrebs. Ende letzten Jahres konnte er den Krebs ein weiteres Mal erfolgreich bekämpfen.

Seine Ärzte bezeichnen seinen Zustand als Wunder: «Ich bin krebsfrei. Auch die Metastasen sind weg», teilte er gegenüber «Bild» mit.

Kommentare

User #4037 (nicht angemeldet)

Das tut mir leid und ist sehr belastend für ihn, seine Familie und Freunde. Gute Besserung und viel Kraft wünsch ich ihm.

User #1086 (nicht angemeldet)

You are fired doctors. Wie kann man so was nicht bemerken

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