Donald Trump will es nochmals wissen und tritt 2024 offiziell für eine zweite Amtszeit an. Experten sind sich uneins darüber, wie gut seine Chancen sind.
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Donald Trump gibt am 15. November 2022 seine Präsidentschaftskandidatur für 2022 bekannt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump mischt nun offiziell bei den Präsidentschaftswahlen 2024 mit.
  • Zwei Experten ordnen die Gewinnchancen des Ex-US-Präsidenten ein.
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Jetzt ist es offiziell: Donald Trump kandidiert für die Präsidentschaftswahlen 2024. Gewohnt selbstsicher zeigte sich der ehemalige US-Präsident am Dienstag bei einem Auftritt in seinem Anwesen Mar-a-Lago: «Bald werden wir wieder eine grossartige Nation sein.»

Überschätzt sich der Republikaner mit seiner Ankündigung? Thomas Greven, Privatdozent an der Freien Universität Berlin, ordnet Trumps Gewinnchancen auf Anfrage von Nau.ch ein.

Greven sagt: «Trump ist der grosse Verlierer der Zwischenwahl. Die Murdoch-Medien und insbesondere Fox News scheinen ihm ihre Unterstützung einstweilen zu verwehren.»

Ron DeSantis ist für Donald Trump wohl keine Konkurrenz

Dennoch warnt Greven vor voreiligen Schlüssen: «Unter Druck hat er es immer wieder geschafft, seine Truppen hinter sich zu versammeln.»

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Donald Trump war von 2017 bis 2021 US-Präsident. Jetzt will er es nochmals wissen und gab offiziell seine Kandidatur bekannt.
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Gegen Joe Biden musste Trump eine Niederlage einstecken. (Archiv)
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Ob Trump gute Chancen hat, erneut als Präsident gewählt zu werden, bleibt offen. James W. Davis schätzt diese als «gering» ein.
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Donald Trump gibt seine Stimme bei den Zwischenwahlen ab. Die Midterms verliefen für den Politiker nicht wie gewünscht.
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Ron DeSantis geht gestärkt aus den Wahlen hervor. Trotzdem sieht Thomas Greven in ihm keine grosse Konkurrenz für Trump.

Auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis stelle für Donald Trump wohl keine grosse Gefahr dar. «Bislang hat der wenig charismatische mögliche Konkurrent keine grosse Erfahrung auf nationaler Ebene», so Greven.

Demgegenüber stuft James W. Davis, Direktor des Instituts für Politikwissenschaften an der HSG, Trumps Gewinnchancen als «gering» ein, wie er zu Nau.ch sagt.

Gerichtsverfahren erschweren seriöse Kandidatur

Zuletzt machte der 76-Jährige vor allem durch seine Konflikte mit dem Gesetz von sich reden. Etwa mit gebunkerten Regierungsunterlagen oder dem Verdacht auf Steuerhinterziehung. Dass sich die Gerichtsfälle negativ auf seine Wahlchancen auswirken könnten, glaubt Greven aber nicht. Im Gegenteil: «Sie geben seinem Narrativ einer gegen ihn als Retter Amerikas gerichteten politischen Hexenjagd Nahrung.»

Anders schätzt Davis die Situation ein: «Allein die Tatsache, dass Trump sich auf all diese Gerichtsverfahren konzentrieren muss, erschwert eine seriöse und disziplinierte Kandidatur.»

Glauben Sie, dass Donald Trump wieder zum Präsidenten gewählt wird?

Trotzdem: In zwei Jahren könnte wieder ein Republikaner als US-Präsident erkoren werden. «Eine Gefahr für die amerikanische Demokratie stellen Trump und DeSantis und ihre Anhängerschaft gleichermassen dar», sagt Greven. Er ist überzeugt: «Der Albtraum des Trumpismus ist keineswegs vorbei.»

Republikanische Partei wird rechtsautoritär

Unter Trumps Dominanz, so Greven, nehme die gesellschaftliche und politische Polarisierung in den USA zu. «In vielen Einzelstaaten hat sich die Republikanische Partei unter Trumps Einfluss in eine rechtsautoritäre Partei verwandelt.»

Davis ergänzt: «Trump macht es der Republikanischen Partei schwer, zu einer zukunftsorientierten Agenda überzugehen.»

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