Donald Trump: Seine Atom-Ankündigung ist «neue Stufe der Eskalation»
Donald Trump will Atomwaffentests wieder aufnehmen. Mit diesem Schritt setzt der US-Präsident laut einem Experten gezielt auf Provokation.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump kündigt die Durchführung von Atomtests an.
- «Eine neue Stufe der Eskalation», analysiert USA-Experte Christian Lammert.
- Trump wolle mit der Ankündigung innen- wie aussenpolitische Signale senden.
US-Präsident Donald Trump sorgt mit seiner Ankündigung, sofort wieder Atomwaffentests durchzuführen, weltweit für Aufsehen.
Trump begründet die Massnahme in einem Post auf seiner Plattform Truth Social mit den Testprogrammen anderer Länder.
Er habe das jüngst in Kriegsministerium umbenannte Verteidigungsministerium angewiesen, Tests «auf gleicher Basis» durchzuführen.
Keine Überraschung, aber neue Eskalationsstufe
Für USA-Experten Christian Lammert von der Freien Universität Berlin kommt der Schritt nicht überraschend. Aber er sieht darin eine neue Eskalationsstufe.

«Die Ankündigung fügt sich in einen längerfristigen Trend der amerikanischen Sicherheitspolitik unter Präsident Trump ein», sagt Lammert zu Nau.ch.
Schon in der Vergangenheit habe Donald Trump Abrüstungsabkommen gekündigt und mit nuklearer «Modernisierung» gedroht.
«Das galt im globalen Kontext bisher als Tabu»
«Dennoch ist die Eskalation zum offenen Test eine neue, bewusst provokative Stufe. Eine Rückkehr zu etwas, das im globalen Kontext als Tabu galt», analysiert Lammert.
Ob Donald Trump die Drohung tatsächlich umsetzt, bleibt laut Lammert fraglich.
«Die Glaubwürdigkeit von Trumps Ankündigungen ist berüchtigt volatil. Viele seiner Drohungen wurden nicht oder nur teilweise umgesetzt», so der Politologe.
Donald Trump will China und Russland drohen
Dennoch verfüge der Präsident im Bereich der Atompolitik über grossen Handlungsspielraum. «Ein Test wäre technisch und logistisch kurzfristig möglich.»
Es spreche jedoch einiges dafür, dass Donald Trump vor allem mit Drohpotenzial arbeite – nach innen wie aussen.
Mit der Ankündigung verfolge Trump mehrere Ziele gleichzeitig. «Innenpolitisch will er Stärke zeigen und von Kritik ablenken», erklärt Lammert. «Aussenpolitisch richtet sich die Botschaft klar an China und Russland: Dort es geht um strategische Einschüchterung.»
Trump setze wiederholt auf demonstrative Politik, um sowohl innenpolitische Gegner als auch aussenpolitische Rivalen zu verunsichern oder zu provozieren.
«Das ist eine Eskalation»
Lammert warnt vor den Folgen: «Das ist eine Eskalation im globalen Rüstungswettlauf. Auch wenn der ideologische Kalte Krieg vorbei ist, steigt das Risiko internationaler Destabilisierung – etwa in Ostasien.»



















