Donald Trump: Maga-Bewegung bekriegt sich wegen Israel-Frage
Donald Trump sieht sich wegen einem möglichen US-Angriff auf Iran mit einer Spaltung der Maga-Bewegung konfrontiert.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Maga-Anhänger befürchten eine Beteiligung der USA an einem neuen Nahostkrieg.
- Kritik an Trumps Überlegungen kommt etwa von Steve Bannon und Tucker Carlson.
- Der US-Präsident selbst meint: «Meine Anhänger lieben mich heute mehr als je zuvor.»
Die Aussicht über einen US-Angriff auf den Iran legt eine Spaltung bei den Unterstützern von Donald Trump offen.
Einige seiner Anhänger drängen ihn, das Land nicht in einen neuen Krieg im Nahen Osten zu verwickeln. Dazu gehört etwa Steve Bannon, eine der vielen einflussreichen Stimmen aus Trumps «America First»-Koalition (Maga-Bewegung).
Bannon mahnte am Mittwoch gegenüber Reportern bei einer Veranstaltung des Christian Science Monitor in Washington zur Vorsicht: «Das können wir nicht noch einmal machen. Wir werden das Land auseinanderreissen. Wir können keinen zweiten Irak zulassen.»
Der Moderator des beliebten Podcasts «War Room» sagte weiter, dass die Israelis zu Ende bringen müssten, «was sie begonnen haben».
Er betonte, dass Donald Trump die Beratungen über eine US-Beteiligung verlangsamen und seine Entscheidungsfindung erklären müsse.

«Dies ist eine der ältesten Zivilisationen der Welt, okay, mit 92 Millionen Einwohnern. Damit spielt man nicht herum. Man muss das auf dieser Ebene durchdenken, und das amerikanische Volk muss mit an Bord sein. Man kann es ihnen nicht einfach aufbürden», sagte Bannon.
Tucker Carlson gerät mit Ted Cruz aneinander
Zu den anderen einflussreichen Maga-Stimmen mit ähnlich besorgten Botschaften gehören: Der ehemalige Fox News Channel-Moderator Tucker Carlson und die US-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene.

Greene ist eine Republikanerin aus Georgia und langjährige Verbündete von Trump.
In einem Social-Media-Beitrag am Sonntag schrieb sie: «Wer sich für eine umfassende Beteiligung der USA am Krieg zwischen Israel und dem Iran einsetzt, ist nicht für MAGA». «Wir haben die Nase voll von Kriegen im Ausland. Von allen.»
Die Spaltung zwischen der Koalition der Trump-Unterstützern wurde auch deutlich, als Carlson am Dienstag die jüngste Episode seines Streaming-Programms veröffentlichte.
Darin geriet der ultrakonservative Moderator nämlich mit dem republikanischen Senator Ted Cruz aus Texas aneinander.

Ein Ausschnitt aus Carlsons Interview mit Cruz ging im Internet viral.
Carlson kritisierte darin den einflussreichen US-Senator scharf für sein Streben nach einem Regimewechsel im Iran. Cruz drückte währenddessen seine Unterstützung für den US-Präsidenten aus.
Carlson fragte Cruz, wie viele Einwohner der Iran hat. Als dieser die Frage nicht beantworten konnte, meinte der frühere Fox-Moderator: «Sie wissen nichts über den Iran!»
«Ich bin nicht der Iran-Experte von Tucker Carlson», konterte Cruz. «Sie sind ein Senator, der zum Sturz der Regierung aufruft», erwiderte Carlson.
Donald Trump: «Meine Anhänger lieben mich heute mehr als je zuvor»
Die Kritik zeigt, dass Donald Trump von der rechten Seite seine Partei, also der Maga-Bewegung, mit grossem Widerstand rechnen muss.
Brisant: Eine Verärgerung dieser Wählerbasis könnte Trumps Popularität deutlich schädigen. Ob die Republikaner bei den Zwischenwahlen 2026 ihre Mehrheit im Kongress behalten können, dürfte mit dieser Entwicklung in Verbindung stehen.
Als Trump am Mittwoch zu dem Zerwürfnis befragt wurde, schien er sich keine Sorgen über die Kritik zu machen.
«Meine Anhänger lieben mich heute mehr, und ich liebe sie mehr als je zuvor zur Wahlzeit.»
Das sagte Donald Trump gegenüber Reportern im Weissen Haus und wiederholte: «Ich will nur eines: Der Iran darf keine Atomwaffen besitzen.»
00:00 / 00:00
Er gab zwar zu, dass einige seiner Anhänger inzwischen «ein wenig unzufrieden» seien. Andere würden ihm jedoch zustimmen, dass der Iran keine Atommacht werden könne.
«Ich bin nicht auf der Suche nach einem Kampf. Aber wenn man die Wahl hat, ob kämpfen oder Atomwaffe, muss man tun, was man tun muss», sagte Donald Trump.
Am Montag versuchte übrigens auch Vizepräsident JD Vance, die Gerüchte über einen Maga-Bruch in einem Social-Media-Beitrag zu unterbinden.
«Nach 25 Jahren idiotischer Aussenpolitik machen sich die Menschen zu Recht Sorgen über eine Verstrickung mit dem Ausland. Aber ich glaube, der Präsident hat sich in dieser Frage ein gewisses Vertrauen verdient», sagte er.