Donald Trump: Berater droht ZDF-Mann mit Visum-Entzug
Ein Berater von Donald Trump bezeichnet einen ZDF-Reporter als «Linken Deutschen» und droht ihm mit Visum-Entzug.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein ZDF-Reporter hat in einem Podcast einen Trump-Vertrauten mit den Nazis verglichen.
- Dafür wird Elmar Thevessen nun von den US-Konservativen angegriffen.
- Der frühere US-Botschafter für Deutschland fordert gar ein Visum-Entzug.
ZDF-Korrespondent Elmar Thevessen hat die Wut der Anhänger von Donald Trump auf sich gezogen. Anlass ist ein Beitrag im «Auslandsjournal». Dort hatte er Stephen Miller, mit der Ideologie des Dritten Reiches in Verbindung gebracht. Bei Miller handelt es sich um den stellvertretenden Stabschef im Weissen Haus.
Kritik kam als erstes von Richard Grenell. Dieser war zwischen 2018 und 2020 US-Botschafter in Deutschland und gilt heute als enger Vertrauter von Donald Trump. Er forderte gar Konsequenzen für Thevessen. Auf X schrieb er, dass dessen Visum widerrufen werden sollte.
. Für «diese Art von Aufwiegler» gebe es in den USA keinen Platz, so Grenell. Weiter bezeichnete er den Journalisten als «radikalen linken Deutschen», der immer wieder zu Gewalt gegen Andersdenkende aufrufe. Wer labilen Menschen erzähle, jemand komme «aus dem Dritten Reich», fordere sie letztlich zum Mord auf.
Vize-Aussenminister von Donald Trump spricht Zustimmung aus
Die Vorwürfe könnten auch für das ZDF Konsequenzen haben. Richard Grenell gilt in den USA als einflussreich und ist in republikanischen Kreisen gut vernetzt. Zwischenzeitlich war er sogar als Kandidat für das Amt des UN-Botschafters im Gespräch.

Unterstützung erhielt Grenell auf X von Vize-Aussenminister Christopher Landau. Dieser antwortete mit einem Bild des US-Staatssiegels, versehen mit dem spanischen Schriftzug «El Quitavisas» – auf Deutsch: «Der Visum-Entzieher». Dies lässt sich als Zustimmung zu Grenells Forderung interpretieren.
Was hat der ZDF-Reporter genau gesagt?
Im Podcast «Der Trump-Effekt» sprach Elmar Thevessen über das Attentat auf Charlie Kirk (†31). Ausserdem erklärte er den Einfluss von Tech-Milliardären auf die US-Regierung. Nach Ansicht des ZDF-Korrespondenten betrachten einige US-Unternehmer Donald Trump als nützliches Instrument, um die Demokratie im Land zu schwächen.
Als Beispiel nannte er den Paypal- und Palantir-Gründer Peter Thiel (57). Dieser pflege «eine Art Freundschaft» mit Vizepräsident JD Vance (41). Vance sei Thiels Mann in der Regierung, so Thevessen. Wörtlich fragte er: «Und die Frage ist: Wenn Vance übernimmt, hat dann Peter Thiel noch mehr Einfluss auf das, was amerikanische Politik bedeutet?»
Im weiteren Verlauf ging Thevessen auf Stephen Miller ein, den stellvertretenden Stabschef im Weissen Haus. Auch er stehe für den Versuch, die Demokratie umzubauen, «damit sie freie Bahn» hätten, sagte der Journalist.
Miller vertrete «sehr extreme Ansichten» und komme «in seinen Überzeugungen auch ein Stück weit aus der Ideologie des Dritten Reiches». Dies sage er ganz bewusst, betonte Thevessen.