Die Demokraten versuchen, eine breite Front gegen US-Präsident Donald Trump über die Grenzen der eigenen Partei hinaus zu schmieden.
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Michelle Obama: «Wenn wir irgendeine Hoffnung haben, dieses Chaos zu beenden, dann müssen wir für Joe Biden stimmen, als ob unsere Leben davon abhängen.». Foto: Uncredited/Democratic National Convention/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Demokraten haben zum Auftakt des Parteitags scharf gegen Donald Trump geschossen.
  • Der Parteitag fand wegen der Corona-Krise virtuell statt.
  • Mehrere bekannte Republikaner sprachen sich in Videos für Joe Biden aus.

Die Demokraten versuchen, eine breite Front gegen US-Präsident Donald Trump über die Grenzen der eigenen Partei hinaus zu schmieden. Inmitten der Corona-Krise halten sie einen virtuellen Parteitag ab. Michelle Obama liefert zum Start einen dramatischen Aufruf ab.

«Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land», sagte die Ehefrau von Barack Obama zum Auftakt des Parteitags. «Wenn wir irgendeine Hoffnung haben, dieses Chaos zu beenden, dann müssen wir für Joe Biden stimmen, als ob unsere Leben davon abhängen.»

Joe Biden
US-Präsident Joe Biden könnte tausende Soldaten entsenden. - Keystone

Der Parteitag findet wegen der Corona-Krise virtuell statt, in einer Mischung aus Live-Auftritten und aufgezeichneten Videobeiträgen. Mit dem zweistündigen Programm am Montagabend (Ortszeit) versuchten die Demokraten, eine Brücke für eine breite Koalition gegen Trump über die Grenzen der eigenen Partei hinaus zu schlagen. Mehrere bekannte Republikaner wie John Kasich und Ebay-Chefin Meg Whitman sprachen sich in Videos für Biden aus. Auch seine ehemaligen Rivalen aus der eigenen Partei wie der linke Senator Bernie Sanders stärkten Biden den Rücken.

Michelle Obama mit Auftritt des Abends

Der Höhepunkt des Abends war aber der Auftritt von Michelle Obama, die mit eindringlichem Blick in die Kamera die Wähler aufrief, nicht gleichgültig zu sein. «Wenn Sie glauben, dass die Dinge unmöglich noch schlimmer werden können: Vertrauen Sie mir, das können sie. Und das werden sie, wenn wir bei dieser Wahl nichts ändern», sagte die 56-Jährige. Unter Trump herrschten «Chaos, Spaltung und ein totaler und völliger Mangel an Empathie» im Weissen Haus.

Trump konterte am Dienstagmorgen darauf mit scharfen Worten. «Die Administration von Obama und Biden war die korrupteste in der Geschichte», schrieb der 74-Jährige bei Twitter. Dazu gehöre, dass sie sein Wahlkampfteam ausgespäht hätten, was «der grösste politische Skandal in der Geschichte unseres Landes» sei, wiederholte Trump seinen häufigen, aber nicht erwiesenen Vorwurf. «Das nennt man Verrat, und mehr.»

Donald Trump kontert

Jemand müsse Michelle Obama erklären, dass er nur im Weissen Haus sitze, weil ihr Ehemann seinen Job schlecht gemacht habe. «Meine Administration und ich haben die grossartigste Wirtschaft in der Geschichte aufgebaut, weltweit, sie dann heruntergefahren, Millionen Leben gerettet, und nun baue ich eine noch grossartigere Wirtschaft als zuvor auf», schrieb Trump.

Am Vortag säte Trump Zweifel am Wahlausgang bei seinen Anhängern. «Stellen Sie sicher, dass Ihre Stimmen gezählt werden. Stellen Sie das sicher, weil der einzige Weg, wie wir diese Wahl verlieren werden, ist, wenn die Wahl manipuliert ist», sagte Trump bei einem Auftritt vor Anhängern in Oshkosh im Bundesstaat Wisconsin.

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