Forscher wollen herausgefunden haben, dass das Grippemittel Molnupiravir gegen das Coronavirus helfen soll.
Coronavirus Impfstoff medikament
Virologe Sandro Halwe betrachtet in einem Forschungslabor des Instituts für Virologie der Philipps-Universität Marburg auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. Das Coronavirus beschäftigt Wissenschaftler auf der ganzen Welt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher der Georgia State University haben ein potenzielles Anti-Corona-Mittel gefunden.
  • Es handelt sich um ein einfaches Grippemedikament.
  • In den Studien konnte Molnupiravir weitgehend Ansteckungen verhindern.

Könnte dieses Medikament der Durchbruch gegen das Coronavirus sein? Forscher der Georgia State University meinen nämlich, das ultimative Mittel gegen Corona gefunden zu haben.

Die Forscher rund um Wissenschaftler Richard Plemper haben ihre Ergebnisse im Fachmagazin «Nature Microbiology» veröffentlicht. Ihr Fazit: Der Wirkstoff des Mittels Molnupiravir könnte zur Eindämmung der Corona-Pandemie wirksam sein.

Ursprünglich sollte Molnupiravir als Grippemedikament entwickelt werden. Im Zuge der Forschungen hätten die Wissenschaftler dann aber den Fokus geändert. Das schreiben sie im Fachmagazin.

Coronavirus: Studie an Frettchen durchgeführt

Durchgeführt hatten sie ihre Untersuchungen an Frettchen. Dort könnte die Ausbreitung des Coronavirus beim Menschen am besten simuliert werden. «Wir glauben, dass Frettchen ein relevantes Übertragungsmodell sind», erklärt Robert Cox. Er ist ebenfalls Teil des Forscherteams.

Frettchen würden SARS-CoV-2 zwar leicht verbreiten, aber meistens keine schwere Krankheit entwickeln. Einzelne infizierte Frettchen erhielten dann den Wirkstoff MK-4482/EIDD-2801. Dieser ist im Medikament Molnupiravir enthalten. Die infizierten Tiere wurden anschliessend mit gesunden Frettchen in einen Käfig gesperrt.

Und hier dann das Erstaunliche: Molnupiravir verhinderte, dass auch nur ein einziges weiteres Frettchen mit Corona angesteckt wurde.

Wirkstoff kann laut Forschern schweren Verlauf mindern

Die Georgia State University spricht nun in Bezug auf ihre Forschungsergebnisse von einem Durchbruch. So solle der Wirkstoff nämlich den Verlauf schwerer Corona-Infektionen hemmen. Und ausserdem könnten Infektionsketten unterbrochen werden.

Sollten die Ergebnisse sich bestätigen, könnte man effektiv einen Wahnsinns-Forschungsfortschritt vermelden. Denn dann wären, so die Wissenschaftler, Menschen schon rund 24 Stunden nach der Einnahme des Wirkstoffs MK-4482/EIDD-2801 nicht mehr ansteckend. «Patienten könnten schon 24 bis 48 Stunden nach Beginn der oralen Einnahme von Molnupiravir nicht infektiös werden», so Cox.

Derzeit führt der Pharmakonzern «Merck» eine klinische Studie durch. Bisher kann noch nicht über die Wirkung des Medikaments an Menschen gesagt werden. Die Ergebnisse der Studie können frühstens im nächsten Jahr erwartet werden.

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