Seit über einer Woche können Touris in die USA reisen. Trotzdem wurde die Schweiz auf das höchste Corona-Gefahrenlevel hochgestuft. Schweizer vor Ort erzählen.
Coronavirus USA
Das Leben in den USA findet trotz Coronavirus weitgehend normal statt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Grenzöffnung am Montag können nun erstmals wieder Touristen in die USA einreisen.
  • Die Schweiz wurde von den Amerikanern aber in die höchste Corona-Gefahrenstufe eingeteilt.
  • Schweizer in den USA erzählen, wie das Leben seit Corona dort verläuft.
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Seit der Grenzöffnung vor rund eineinhalb Wochen dürfen erstmals seit 20 Monaten wieder Touristen in die USA einreisen. So waren auch die entsprechenden Flüge der Swiss vor einigen Tagen komplett ausgebucht.

Trotzdem: Viele Länder werden von den Amerikanern als Gefahr angesehen. Laut der US-Gesundheitsbehörde (CDC) befindet sich etwa die Schweiz auf dem höchsten Corona-Gefahrenlevel.

Coronavirus Miami
Trotz Coronavirus gibt es im Miami keine Regeln zum Coronavirus mehr.
Coronavirus USA
Auch in den Läden herrscht keine Maskenpflicht.
Coronavirus USA
Auch am Abend auf den Strassen floriert das Leben.
Coronavirus USA
In den Everglades hingegen weisen vermeintlich «witzige» Schilder auf das Coronavirus hin.
Coronavirus USA
An der Parade am Labour Day in Miami waren Hunderttausende Leute anwesend – ohne Abstand und Maske.

Werden Schweizer in den USA nun komisch angeschaut? «Nein», sagt ein Leserreporter zu Nau.ch. Zwar sind die Bestimmungen von Staat zu Staat sehr unterschiedlich, aber: «In Florida merkt man praktisch nichts vom Coronavirus.»

Mundschutz wegen Coronavirus nur empfohlen

In den Uber-Taxis herrsche Maskenpflicht, in manchen Läden sei der Mundschutz für Ungeimpfte empfohlen. «Ansonsten findet das Leben in Miami praktisch wie vor Corona statt. Am Strand und auf Ausflügen hört man zudem oft Schweizerdeutsch», so der Leserreporter.

«Die Locals freuen sich, sind wieder Europäer im Land und fragen oft nach der Covid-Situation in Europa. Vielen ist nicht bewusst, was dort abgeht.» Und: «Die Reisewarnung in die Schweiz oder allgemein Europa ist kaum ein Thema.»

Bernerin: «Keiner würde verstehen, wieso man nicht geimpft ist»

Auch die Bernerin Michelle Wenger nimmt die Situation sehr entspannt wahr. Sie weilt seit September in Philadelphia im Auslandssemester und sagt: «Hier fragen sich die Leute vor allem, wieso die USA die Grenzen nicht schon viel früher wieder geöffnet haben.»

Michelle Wenger Coronavirus
Michelle Wenger ist im Auslandsemester in den USA. Gegenüber Nau.ch berichtet sie, wie sie die Grenzöffnung zur Zeit des Coronavirus erlebt. - zvg

Es herrsche aber prinzipiell eine ganz andere Mentalität gegenüber der Impfung gegen das Coronavirus als in der Schweiz. «Niemand würde verstehen, wieso man nicht geimpft ist. Ungeimpfte versteht man hier nicht», sagt sie weiter. So sei es schliesslich auch nirgends möglich, sich vor einem Restaurant-Besuch nur testen zu lassen.

«Stadt ist schon jetzt voll»

Sie selbst frage sich aber, wie überfüllt die Stadt bald werden könnte. «Es sind jetzt schon viele Leute hier, auch die Restaurants sind oft voll», sagt sie. «Aber ich bin mir eine solche Grossstadt auch nicht gewohnt.» Sie schätzt, dass vor allem gegen Weihnachten viele Touristen ins Land kommen werden.

Planen Sie in Kürze eine USA-Reise?

Ihre amerikanischen Studienkollegen würden sich da deutlich weniger Sorgen machen. «Sie kennen es ja nicht anders, für sie ist es jetzt noch sehr ruhig», meint die Bernerin. Dennoch planen einige nun besondere Ausflüge, wie etwa nach New York an den Weihnachtsmarkt, möglichst bevor die Touristen kommen.

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Das weihnachtliche Wahrzeichen New Yorks: Der Weihnachtsbaum beim Rockefeller-Center. - Keystone
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