Die Delta-Variante des Coronavirus befällt in den USA immer mehr Geimpfte. Das RKI glaubt, dass mit der Impfung alleine keine Herdenimmunität erreicht wird.
Coronavirus
Bei Grossveranstaltungen in den USA haben sich über 300 Geimpfte infiziert. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA verbreitet sich die Delta-Mutation des Coronavirus – auch unter den Geimpften.
  • Das CDC geht davon aus, dass das Vakzin nur einen geringen Schutz vor der Variante bietet.
  • Die Impfung schütze aber vor schweren Verläufen und Todesfällen.

Es waren grosse Sommerfeste und mehrere öffentliche Veranstaltungen, die Anfang Juli über mehrere Tage im US-Bundesstaat Massachusetts stattfanden. Tausende Menschen reisten an, auch aus anderen Bundesstaaten. Die Events fanden draussen, aber auch drinnen in teils kleinen Räumen statt. Masken oder andere Hygienemasken gab es nicht.

So dokumentiert die US- Seuchenschutzbehörde CDC die Grossveranstaltung. Dass sich das CDC dafür interessiert, hat einen einfachen Grund: 469 Personen steckten sich dort mit dem Coronavirus an – 346 davon waren geimpft. Vier geimpfte und eine ungeimpfte Person, fast alle mit Vorerkrankungen, mussten ins Spital.

cdc
Das Logo der US-Gesundheitsbehörde CDC. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Zu Beginn der Impfkampagnen zeigten Studien, dass das Vakzin vor Infektionen und der Weitergabe des Virus schützen. Doch mit der Delta-Variante des Coronavirus könnte sich das geändert haben.

Denn das CDC fand bei den geimpften Infizierten eine ähnlich hohe Viruslast wie bei den Ungeimpften. Bei einem Impfdurchbruch könnten sie also gleich ansteckend sein. Zudem schütze die Impfung weniger gut vor einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus, so das CDC.

Coronavirus 3D
3D-Grafik des Coronavirus. - CDC

Sinnlos seien Impfungen trotzdem nicht, sagt Hajo Zeeb im «Spiegel». Der deutsche Präventionsforscher und Epidemiologe verweist auf den guten Schutz vor schweren Verläufen und Todesfällen. «Dieser wird auch von den CDC-Daten nicht infrage gestellt.»

Zudem könne das Virus nur eingedämmt werden, wenn sich genügend Menschen impfen lassen, so Zeeb. Doch das genügt gemäss dem Robert Koch-Institut nicht. In einem Papier argumentiert es, dass nur mit Impfungen keine Herdenimmunität erreicht werden kann.

Soll die Maskenpflicht in der Schweiz beibehalten werden?

Einerseits, weil die Zahl der Impfwilligen nicht ausreiche. Andererseits wegen der Personen, die nicht geimpft werden können. Deshalb plädiert das RKI, dafür, dass die Massnahmen aufrechterhalten werden – auch für Geimpfte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SpiegelDatenCoronavirus