Ab einer Wassertiefe von 50 Metern konzentrieren sich Mikroplastikteile in Gewässern – zum Leidwesen der Blauwale.
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Ein Blauwal in der Nähe eines Frachtschiffs. - Keystone/AP Photo/John Calambokidis
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende aus den USA haben das Fressverhalten von Walen untersucht.
  • Die Säugetiere filtern ihre Nahrung aus dem Wasser.
  • Dabei nehmen sie eine grosse Menge an Plastikteilen auf, so die Forscher.

Die grössten Tiere der Erde, Brydewale, nehmen mit der Nahrung täglich rund zehn Millionen Mikroplastikteile auf.

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Ein Blauwal. - Keystone

Zu dieser Schätzung sind US-Forscher gekommen. Die Mikroplastikdaten und das Fressverhalten von Blau-, Buckel- und anderen Bartenwalen vor der Küste Kaliforniens untersucht haben. Diese Wale filtern ihre Nahrung aus dem Wasser. Die Studie der Wissenschaftler von der Universität Stanford und anderer Hochschulen erschien in der Fachzeitschrift «Nature Communications».

Als Mikroplastik werden Kunststoffteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Die Konzentration der winzigen Plastikpartikel ist in einer Wassertiefe von 50 bis 250 Metern besonders hoch. Ausgerechnet in dieser Tiefe gingen die Bartenwale hauptsächlich auf Futtersuche. Den US-Forschern zufolge nahmen die Ozeanriesen fast alle Plastikteilchen indirekt über ihre belastete Beute wie Krill oder kleine Fischen auf.

191 Bartenwale neun Jahre lang beobachtet

Die Studie basierte auf Schätzungen und mathematischen Modellen. Sie stützte sich auf Beobachtungen von 191 markierten Bartenwalen von 2010 bis 2019 in Gebieten entlang der kalifornischen Küste. Blauwale könnten demnach schätzungsweise 10 Millionen Mikroplastikteile am Tag aufnehmen. Die kleineren, rund 15 Meter langen Buckelwale bis zu 4 Millionen Partikel.

Die Forscher verweisen aufgrund der grossen, belasteten Futtermenge auf mögliche Risiken und Stressfaktoren für die riesigen Meeressäuger. Weitere Untersuchungen, etwa zur gesundheitlichen Gefährdung durch den Konsum der Plastikpartikel, seien notwendig.

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