Die grösste Rederei der Welt ändert ihre Schiffsrouten vor Sri Lanka. Ziel der Übung: Tödliche Zusammenstösse mit Blauwalen sollen dadurch seltener werden.
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Ein Blauwal in der Nähe eines Frachtschiffs. - Keystone/AP Photo/John Calambokidis
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Das Wichtigste in Kürze

  • Durch Zusammenstösse mit grossen Schiffen können Wale sterben.
  • Genaue Zahlen gibt es nicht. Sie variieren von 1200 in neun Jahren bis 20'000 pro Jahr.
  • Die grösste Reederei der Welt passt zur Vermeidung der Wal-Crashs ihre Routen an.

Die kommerzielle Schifffahrt hat ein Wal-Problem. Durch sogenannte «Ship Strikes», Zusammenstösse zwischen Walen und grossen Schiffen, sterben viele der bedrohten Meeressäuger.

Die Zahlen hierzu variieren. Die Internationale Walfangkommission (IWC) zählte zwischen 2007 und 2016 rund 1200 solcher Zwischenfälle. Andere Experten und Organisationen gehen von weitaus höheren Zahlen aus.

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Wale können bei Zusammenstössen mit grossen Schiffen sterben. Die Zahlen zu solchen Vorfällen gehen weit auseinander, von 1200 in neun Jahren bis 20'000 pro Jahr.
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Wenn die Tiere sterben, können sie an den Strand gespühlt werden. Meist sinken sie jedoch auf den Meeresgrund.
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Die Flosse eines Wals südlich von Colombo. An der Südküste Sri Lankas werden das ganze Jahr über Blauwale gesichtet. In dem Gebiet herrscht reger Verkehr, weshalb Zusammenstösse hier wahrsch
MSC, die grösste Reederei der Welt, will dort die Blauwale besser schützen und passt daher ihre Routen an.
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Eine Visualisierung der MSC-Pläne: Das grüne Gebiet kennzeichnet die neuen Schifffahrtsbereiche der Reederei. Im roten Bereich gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 Knoten.

Michael Fishbach, Gründer der Walschutzorganisation Great Whale Conservancy, spricht gegenüber «Terra Mater» von «Tausenden Walen», die jedes Jahr deswegen sterben. Die NGO Friend of the Sea geht von 20'000 Tieren im Jahr aus.

MSC ändert Routen wegen Blauwalen

Das Problem scheint auch Mediterranean Shipping Company (MSC) – die grösste Reederei der Welt – erkannt zu haben. Der gigantische Konzern will etwas gegen das Walsterben vor der Südküste Sri Lankas unternehmen.

Sollten wir Blauwale besser schützen?

Dem International Fund for Animal Welfare (IFAW) zufolge ist die bedrohte Art dort das ganze Jahr über zu finden. Gleichzeitig «durchqueren mehr als 200 Schiffe dieses Gebiet täglich». Wie die Tierschutzorganisation schreibt, ist das Risiko eines Zusammenstosses dort eines der höchsten weltweit.

Um dies zu vermeiden, hat die MSC in Zusammenarbeit mit dem IFAW, anderen Organisationen und Wissenschaftlern ihre Routen angepasst. Ihre Schiffe würden künftig etwa 15 Seemeilen südlich der üblichen Routen fahren, schreibt MSC.

Ausgenommen davon seien Schiffe, die aus Sicherheitsgründen im Hafen Galle ein- und ausschiffen müssten.

Kleiner Zubringerschiffe müssten zudem ihre Geschwindigkeit in diesem Gebiet auf zehn Knoten reduzieren.

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