In vielen Ländern ist das Chippen von Hunden und teilweise auch von Katzen gesetzlich vorgeschrieben. Wozu das gut ist, erfährst du hier.
Tierarzt gibt Hund Spritze mit Chip
Ein Mikrochip ist unverzichtbar, um Ihren geliebten Vierbeiner jederzeit eindeutig identifizieren zu können. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute ersetzen Mikrochips Tätowierungen bei Hunden und Katzen.
  • Der Chip enthält eine 15-stellige Nummer.
  • In der EU ist das Chippen bei Auslandsreisen Pflicht.
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Ein Horrorszenario für jeden Hundehalter: Der Hund entkommt der Leine oder läuft beim Spaziergang davon und findet nicht zurück. Früher markierte man entlaufene Hunde durch Hauttätowierungen mit einem Identifikationscode. Heute ersetzen Mikrochips diese Methode.

Ein Mikrochip ist unverzichtbar, um deinen geliebten Vierbeiner jederzeit eindeutig identifizieren zu können. Dieser kleine Transponder wird unter die Haut implantiert, sodass ein Tierarzt ihn mit einem speziellen Lesegerät auslesen kann.

Verlorener Hund auf Schienen.
Nichts ist für Haustierbesitzer schlimmer, als wenn das geliebte Tier ausbüxt und nicht mehr zu Herrchen oder Frauchen kommt. - Depositphotos

Die im Chip gespeicherte 15-stellige Nummer wird in einer Datenbank registriert und kann eindeutig einem Hund oder der Katze und dir als Besitzer zugeordnet werden.

Dank des Chips findest du dein entlaufenes Haustier wieder

Ein Mikrochip ist aus mehreren Gründen wichtig. Sollte das Haustier weglaufen, kann ein Tierarzt oder ein Tierheim anhand der Chip-Daten schnell den Besitzer identifizieren – also dich. Dies ist besonders hilfreich, da Hunde und Katzen oft grosse Entfernungen zurücklegen und eine Suche über Flugblätter oder Anzeigen häufig erfolglos bleibt.

Hat dein Haustier bereits einen Chip?

Durch den Mikrochip kann das Tier schneller zu dir zurückgebracht werden, was nicht nur Stress für das Tier, sondern auch für dich als Besitzer reduziert. Weniges ist schlimmer als nicht zu wissen, wo der geliebte Vierbeiner abgeblieben ist!

Die Vorteile gegenüber Tätowierungen

Im Gegensatz zu Tätowierungen, die im Laufe der Zeit verblassen können, bleibt ein Mikrochip ein Tier-Leben lang lesbar. Tätowierungen können mit der Zeit unleserlich werden, insbesondere bei älteren Tieren.

Ein Mikrochip hingegen ist zeitbeständig und kann nicht verloren gehen, wie es bei einem Adressanhänger am Halsband der Fall sein kann. Dies macht den Mikrochip zu einer zuverlässigen Methode, um dein Haustier und dich klar einander zuzuordnen.

Gesetzliche Vorschriften und Relevanz bei Reisen

Bei Reisen in EU-Länder müssen Haustiere eindeutig gekennzeichnet sein, um sie ihrem EU-Heimtierausweis zuordnen zu können.

Katze im Käfig für Reise
Wer mit seinem Haustier das Land verlassen will, muss es chippen lassen. - Depositphotos

Damit soll sichergestellt werden, dass alle notwendigen Impfungen vorgenommen wurden. Seit dem 1. Januar 2007 hat jeder Hund in der Schweiz einen Mikrochip zu tragen.

Im Gegenzug dazu wird in einigen Kantonen, so auch im Kanton Zürich, die bisherige Hundemarke abgeschafft. Wer seinen Hund bereits vor 2006 markiert hat – mit einem Chip oder einer Tätowierung –, hatte bis Ende 2006 die Möglichkeit, über seinen Tierarzt die Registrierung in der vom Kanton bestimmten Datenbank zu veranlassen.

Kosten und Lebensdauer des Mikrochips

Das Einsetzen eines Mikrochips bei deinem Haustier kostet zwischen 70 und 90 Schweizer Franken. Diese Kosten decken sowohl den Chip selbst als auch das Einsetzen durch den Tierarzt ab.

Die finanzielle Investition ist vergleichsweise gering: Schliesslich bietet diese einmalige Ausgabe bietet für die gesamte Lebensdauer deines Haustieres Schutz und Sicherheit.

Das Einsetzen des Mikrochips geht schnell und tut kaum weh

Der etwa 12 x 2 Millimeter grosse Chip wird mit einer dicken Kanüle unter die Haut am Nacken des Tieres, etwas oberhalb der Schulter, eingesetzt. Dort bleibt der Chip dauerhaft und verwächst allmählich mit dem Gewebe.

Das Einsetzen des Chips verursacht dem Tier ähnliche Schmerzen wie eine Impfung, die nur kurz und sehr leicht sind. Eine Narkose ist daher in der Regel nicht notwendig. Die Prozedur ist schnell und sicher, und dein Tier wird den Chip nach dem Einsetzen nicht spüren.

Gesundheitliche Unbedenklichkeit

Viele Tierbesitzer sorgen sich um die Gesundheit ihrer Haustiere im Zusammenhang mit dem Mikrochip. Der Hund oder die Katze spürt den eingesetzten Chip jedoch nicht und er gibt auch keine Strahlung ab. Zudem kann dein Haustier durch den Chip nicht per GPS geortet werden.

Tierarzt setzt Chip bei Husky Welpen ein.
Das Einsetzen des Chips geht schnell und soll sich wie eine Spritze oder Impfung anfühlen. Ist der Chip erst mal drin, ist er nicht mehr zu spüren. - Depositphotos

Der RFID-Mikrochip ist passiv, was bedeutet, dass er nur mit einem speziellen Lesegerät aktiviert wird und dann die gespeicherten Daten ausliest. Dies stellt sicher, dass der Chip keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Tieres hat.

Registrierung des Haustieres

Nach dem Einsetzen des Chips ist eine Registrierung erforderlich, da der Code allein keine Informationen über das Tier oder seinen Halter preisgibt. In der Schweiz können Hunde und Katzen bei folgenden Stellen registriert werden:

Anis (Animal Identity Service) für Katzen, Amicus für Hunde, Stic (Swiss Animal Tracking Information Center) und Petlink. Die Registrierung bei Anis und Stic erfolgt in der Regel über den Tierarzt und ist kostenpflichtig.

Amicus ist die nationale Datenbank für Hunde, und Petlink bietet eine kostenpflichtige Online-Registrierung an. Eine Registrierung ist wichtig, um im Falle eines Verlusts das Tier schnell wiederzufinden und seine Herkunft nachvollziehen zu können.

Manche Tierheime und Tierärzte übernehmen die Übermittlung der Daten an diese Registrierungsstellen. In der Regel musst du als Halter die Registrierung jedoch selbst vornehmen. Nach der Registrierung erhältst du dann Informationen über die gespeicherten Daten und üblicherweise einen Anhänger für das Halsband deines Tieres.

Aktualisierung der Daten

Auf dem Mikrochip ist lediglich eine Nummer gespeichert. In der Datenbank des jeweiligen Haustierregisters sind diese Nummer und die dazugehörigen Daten zum Tier und dir als Halter vermerkt.

Tierarzt checkt Chip bei einer Katze
Du solltest die Daten auf dem Chip deines Haustieres immer aktuell halten. - Depositphotos

Änderungen dieser Informationen können beim Haustierregister vorgenommen werden. Tierhalter sollten nach einem Umzug oder bei einem Wechsel der Telefonnummer die Daten im Register aktualisieren.

Auch bei der Übernahme eines Tieres mit einem vorhandenen Chip muss der neue Halter die Daten aktualisieren lassen. Es ist wichtig, die Informationen stets aktuell zu halten, um im Falle eines Verlustes eine schnelle Wiedervereinigung zu gewährleisten.

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