Es ist besonders wichtig, sich während einer Weiterbildung mit der Frage «wie lerne ich am effektivsten?» zu beschäftigen. Darauf sollten Sie achten.
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Eine effektive Lernstrategie für eine Weiterbildung umfasst mehrere Schritte. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine entscheidende Komponente des Lernprozesses besteht darin, den Stoff wiederzugeben.
  • Werkzeuge wie der Zettelkasten oder die Lernkartei können Sie dabei unterstützen.
  • Die Umgebung, in der Sie lernen, hat auch einen entscheidenden Einfluss auf Ihren Erfolg.
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Die Wahl einer Weiterbildung, also der Rückkehr ins Klassenzimmer nach der regulären Schulzeit, kann verunsichern, insbesondere wenn der letzte Unterricht bereits Jahre zurückliegt.

«Wie habe ich das damals eigentlich alles geschafft», fragen Sie sich möglicherweise in Anbetracht der bevorstehenden Prüfungen. Der ganze Unterrichtstoff kommt (leider) nicht von selbst in den Kopf: Auch Lernen will gelernt sein.

Es gibt verschiedene effektive Lernmethoden, und die Wahl hängt oft von den individuellen Präferenzen und dem zu erlernenden Stoff ab. - Depositphotos

Richtige Lernatmosphäre für Weiterbildung schaffen

Früh morgens, vor dem Mittag oder doch lieber in der Nacht? Für den optimalen Lernerfolg ist es essenziell, Ihren zeitlichen «Sweetspot» zu finden. Vermutlich wissen Sie schon, wie Ihre biologische Uhr tickt und wann Sie sich für ihre Weiterbildung am besten konzentrieren können.

Ganz wichtig: Schlafen nicht vergessen! Menschen brauchen – je nach Genetik – zwischen sechs und zehn Stunden Schlaf pro Nacht. Am besten lernen Sie auch nicht mehr am Bildschirm direkt bis zum ins Bett gehen.

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Viele Studierende fühlen sich zu Hause schnell abgelenkt und lernen deswegen für ihre Aus- oder Weiterbildung lieber auswärts. - Pexels

Das künstliche Licht kann Ihren Biorhythmus nämlich negativ beeinflussen, indem es die Produktion von Melatonin hemmt. Dieses Hormon wirkt unter anderem schlaffördernd und hilft uns dabei einzuschlafen.

Bei Lernen für Weiterbildung hilft genug Schlaf

Genauso wichtig sind regelmässige Pausen beim Lernen. Ein Mensch kann sich in der Regel mindestens 60 bis 90 Minuten am Stück konzentrieren. Danach nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab. Finde heraus, wie lange Ihr Gehirn auf Hochtouren arbeiten kann und wie lange Pausen Sie brauchen, um den Kopf «auszulüften».

Zu guter Letzt trägt die Lernumgebung wesentlich zu Ihrem Lernerfolg bei. Vielleicht lernen Sie lieber zuhause am Küchentisch, in der ruhigen Hochschulbibliothek oder mit dumpfen Hintergrundgeräuschen im Café ums Eck. Auch da gilt es herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert.

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Die Lernphase kann überfordern, sodass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. - Pexels

Wie gehe ich am besten vor?

Sind einmal die optimalen Rahmenbedingungen geschaffen, geht es ans Eingemachte. Lernen ist ein komplexer Vorgang. Nur weil Sie einen Text 100-mal durchlesen, heisst das nicht, dass Sie ihn auch verstehen.

Statt die unzähligen Unterrichtsmaterialen durchzulesen und fleissig zu markieren, sollten Sie anfangen, das Gelernte in eigene Worte zu fassen. So merken Sie auch schnell, ob Sie den Stoff wirklich verstanden haben.

Kommt ein Fernstudium für Sie in Frage?

Eine bekannte Technik dafür ist der sogenannte «Zettelkasten» von Niklas Luhmann. Der deutsche Soziologe und Gesellschaftstheoretiker hat mehrere hundert Werke veröffentlicht – an Produktivität kaum zu übertreffen.

Sein Zettelsystem sieht (grob erklärt) vor, Gedanken zu einem bestimmten Thema niederzuschreiben und miteinander zu verknüpfen. So funktioniert auch unser Gehirn: Es verbindet Neuerlerntes mit bereits bestehendem Wissen, damit wir uns einen Sachverhalt besser merken können.

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Den Zettelkasten kann man heute dank Notiz-Anbietern wie Obsidian, Logseq, oder Craft auch ganz einfach online umsetzen. - Unsplash

Diese Technik eignet sich besonders für Verständnisfragen und komplexe Zusammenhänge. Fürs auswendig lernen schwören viele auf ein anderes «Zettelsystem» – die Lernkartei, erfunden vom deutschen Publizist Sebastian Leitner.

Sie besteht aus mehreren Fächern und Karteikärtchen, auf denen Vokabular oder anderer Lernstoff vermerkt ist. Im vorderen Fach liegen dabei die Karten, die man noch nicht gut beherrscht. Diese müssen Sie entsprechend häufiger repetieren. Je weiter nach hinten sie wandern, desto besser wissen Sie Bescheid und desto grösser sind die Lernabstände für diese Fächer.

Probetest für die optimale Vorbereitung

Sie verstehen die Zusammenhänge des Erlernten und kennen alle wichtigen Kennzahlen auswendig. Damit sind Sie schon sehr gut vorbereitet. Noch hilfreicher ist es, wenn Sie wissen, was prüfungstechnisch auf Sie zukommen wird.

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Geteiltes Leid ist halbes Leid: Lerngruppen können helfen, das Erlernte gemeinsam zu rekapitulieren. - Pexels

Im Idealfall stehen Ihnen alte Exemplare zur Verfügung, mit denen Sie sich auf den Test vorbereiten können. Das hilft vor allem dabei, den Prüfungs- und Fragestil vorab besser kennenzulernen.

Gerade auch bei mündlichen Prüfungen kann es helfen, zuhause einen Probedurchlauf zu machen. Hierfür eignet sich auch eine Mitstudierende oder der Mitbewohner. So können Sie das Erlernte nochmals rekapitulieren, sich aber vor allem auch auf die allfällige Nervosität einstellen. Einer erfolgreichen Prüfung sollte so nichts mehr im Weg stehen.

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