Immobilien: Mietkosten in der Stadt und auf dem Land
Die einen träumen vom aufregenden Stadtleben, die anderen von ländlicher Idylle. Oft entscheiden die Preise der Immobilien darüber, wo man wohnen kann.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Regel sind die Mieten in Städten teurer als auf dem Land.
- Trends wie Homeoffice lassen die Preise auf dem Land steigen.
Sowohl Käuferinnen und Käufer von Immobilien als auch Mieterinnen und Mieter wissen es: Die Lage ist einer der grössten Einflussfaktoren auf den Preis. Wie zu erwarten war, liegen die Grossstädte der Schweiz bei den Preisen weit vorne.
Immobilien in Zürich und Genf besonders teuer
In den beiden grossen Metropolen Zürich und Genf müssen Menschen für Immobilien besonders tief in die Tasche greifen. Laut «Investropa» liegt Zürich mit Quadratmeterpreisen von knapp 17'000 bis über 21'000 Franken an der Spitze. Genf folgt nur knapp dahinter mit Preisen zwischen 16'000 und 21'000 Franken.

Mit 10'700 bis 13'000 Franken liegt Basel auf dem dritten Platz. Dahinter holen mittlere Städte wie Lausanne und Zug auf. Sie haben sich in den letzten Jahren als moderne Hubs für Technologie und IT-Unternehmen etabliert.
Knappheit lässt Mieten in den Städten steigen
Hohe Kaufpreise wirken sich selbstverständlich auf die Mieten aus. Hinzu kommt das Problem der Wohnknappheit. Wie der Bundesrat in einer Meldung aus dem Jahr 2024 mitteilte, lag die Leerstandsquote schweizweit bei 1,08 Prozent, in Zürich sogar nur bei unter 0,5 Prozent.

Das führt zu entsprechend hohen Preisen. In Zürich und Genf liegen die Mieten im Schnitt bei etwa 420 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Das entspricht einer Steigerung von 23,7 Prozent in den letzten 25 Jahren. In Genf betrug die Steigerung sogar 33,4 Prozent.
Aufgrund der anhaltenden Wohnungsknappheit in den Städten ist keine Besserung in Sicht: Es wird noch immer viel zu wenig gebaut, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Ländliche Preise unterscheiden sich stark
Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Immobilienpreise in bestimmten ländlichen Gebieten mittlerweile ebenfalls steigen. Dies gilt vor allem für gut angebundene Regionen wie das Wallis und Appenzell Innerrhoden.
Von dort aus lassen sich die Städte gut erreichen. Während einige aus der Not heraus aufs Land ziehen, weil sie sich nur hier eine Immobilie leisten können, fällen andere diese Entscheidung bewusst.

Gerade Familien bevorzugen ein Eigenheim mit Garten, in dem die Kinder ungestört spielen können. Längere Anfahrtswege zur Arbeit in der Stadt werden dafür in Kauf genommen.
Der Trend zum Homeoffice hat die Nachfrage nach Immobilien in diesen Regionen weiter verstärkt. Wer nur noch ein- bis zweimal pro Woche ins Büro pendeln muss, weiss eine ruhige Lage auf dem Land umso mehr zu schätzen.
In einigen Kantonen sinken die Immobilienpreise
Das Nachsehen haben Kantone mit einer schlechteren Anbindung und Infrastruktur, darunter das Tessin im Süden der Schweiz. So sanken die Immobilienpreise im Luganese beispielsweise um neun Prozent und im Mendrisiotto um sieben Prozent.

Auch Jura, Neuenburg und einige Regionen des Wallis waren von Stagnation und Rückgängen betroffen. Durch Abwanderung stehen hier mehr Immobilien zur Verfügung, was die Preise sinken lässt. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage bislang eher schwach.
Die weitere Entwicklung hängt daher vor allem davon ab, wie sich diese Regionen entwickeln. Neue Verkehrsanbindungen an die Städte sowie die Ansiedlung neuer Firmen, die Arbeitsplätze schaffen, könnten schnell zu steigenden Preisen führen. Doch ganz allgemein wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wer in wirtschaftlich starken, beliebten Städten wohnen möchte, muss entsprechend tief in die Tasche greifen.