Regio-Fussball: Weissenstein schubst den Leader vom Thron
Der FC Weissenstein schickt Leader Interlaken in der 2. Liga Regional Gruppe 1 mit einem 3:1 zurück ins Berner Oberland.

Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Weissenstein gewinnt in der 2. Liga Regional gegen Interlaken mit 3:1.
- Der Sieg hätte allerdings auch höher ausfallen können.
Der FC Weissenstein schickt Leader Interlaken mit einem 3:1 zurück ins Oberland. Es hätte allerdings auch ganz anders laufen können.
Denn, hätte Interlaken-Stürmer Levin Wanner kurz nach Beginn, zwei Meter vor dem Tor nicht neben, sondern in den Kasten getroffen, hätten die Fans auf dem Weissenstein-Sportplatz vermutlich ein ganz anderes Spiel zu sehen bekommen.
Aber Wanner vergab die «Hundertzwanzigprozentige» und damit ist auch gleich Schluss mit «hätte, hätte, Fahrradkette». Am Ende zählt im Fussball der Sieg und die drei gewonnenen Punkte – und die haben sich die Stadtberner Kicker letztlich souverän geholt.
Mit zunehmender Spieldauer übernahm Weissenstein mehr und mehr das Zepter. Mit hohem Tempo über die Flügelstürmer brachten sie die Interlaken-Verteidigung immer wieder in Schwierigkeiten.
Treffer mit Ansage
Nach einer guten halben Stunde ist es so weit: Ein langer Diagonal-Ball landet bei Giona Lang, der lupft die Kugel über den heranstürmenden Goalie Obretkovic zu Shay Bowden und der trifft den verwaisten Kasten problemlos.
Mit der Führung im Rücken agieren die Platzherren noch etwas stilsicherer, während sich Interlaken schwertut. Zwar holen die Gäste immer wieder Eckbälle raus, die aber werden schwach ausgeführt und ausnahmslos zur Beute von Weissenstein-Keeper Emanuel Schmid.
Kurz nach dem Seitenwechsel muss sich Torschütze Bowden, bis dahin auffälligster Spieler auf dem Feld, wegen einer Verletzung auswechseln lassen.
Keine Anlaufzeit
Der eingewechselte Luca Berghuis ist sofort im Spiel und trifft mit seiner zweiten Ballberührung zum 2:0.
Bei Interlaken scheint die Luft raus zu sein. Bälle werden verstolpert, Pässe hastig und schludrig gespielt. Plötzlich aber landet ein Pass aus der Weissensteiner Abwehr bei Kastroit Zukaj; und dieser schickt das Leder mit einer Bogenlampe der Marke «Sonntagsschuss» aus gut 30 Metern am verdutzten Keeper Schmid vorbei in den rechten Winkel.
Plötzlich steht’s nur noch 2:1 und die Oberländer stemmen sich jetzt wieder resoluter gegen die drohende Niederlage. Das Oberländer Feuerwerk bleibt aber kurz und mehrheitlich wirkungslos.
Nur acht Minuten nach dem Anschlusstreffer ist es wieder Berghuis, der nach schöner Vorarbeit von Nils Messerli und Domenico Pena mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 den Deckel zumacht.
Die letzten 20 Minuten nutzen die Stadtberner zum Schaulaufen. Aber Chance um Chance wird, ganz nach dem Motto «Spitze, Hacke, trallala» zum Teil kläglich versiebt.
Die Gäste aus Interlaken hätten auch mit einer 6:1 oder 7:1 Packung heimreisen können (müssen).

Mit dem Sieg stösst Weissenstein auf den 3. Tabellenrang vor, Interlaken rutscht auf den 2. Platz ab. Neuer Leader ist, etwas überraschend, Aufsteiger FC Bern.
