Finanzen Bern: Nachhaltig investieren – geht das wirklich?
Viele Menschen möchten, dass ihre investierten Gelder Gutes bewirken. Hier lesen Sie, wie Sie Ihre Finanzen nachhaltig gestalten können.

Das Wichtigste in Kürze
- Über die Hälfte der Bevölkerung will nachhaltig investieren.
- Wirklich nachhaltige Finanzprodukte befolgen die ESG-Kriterien.
Sie möchten, dass Ihre Finanzen nicht nur sicher sind, sondern auch Rendite abwerfen. Am besten eignen sich dafür Anlageprodukte wie Fonds und ETFs. Allerdings möchten Sie sichergehen, dass Ihr Geld nicht in Unternehmen investiert wird, die der Umwelt und der Erde schaden. Dann ist es wichtig, dass Sie auf nachhaltige Produkte setzen.
Über die Hälfte der Bevölkerung will nachhaltig investieren
Laut einer AXA-Umfrage legten 2022 noch immer 54 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Wert auf nachhaltige Anlagen. Ein sichtbarer Rückgang dürfte dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine geschuldet sein.

Nachhaltige Anlagen bedeuten, dass die Bank das eigene Geld nicht in Firmen investieren darf, die nicht nachhaltig agieren. An der Spitze stehen Unternehmen, die beispielsweise Kinderarbeit zulassen, Raubbau an der Natur betreiben oder Waffen herstellen. Auch Unternehmen aus den Bereichen Alkohol, Tabak und Pornografie sind häufig unerwünscht.
Wie werden die Finanzen in Bern nachhaltig?
Am einfachsten ist es, wenn Sie sich bei der Bank, der Sie Ihre Finanzen anvertraut haben, ausführlich beraten lassen. Diese kann Ihnen spezifische, nachhaltige Anlageprodukte empfehlen. Die BEKB beispielsweise bietet verschiedene Fonds an, die in nachhaltige Unternehmen investieren. Diese müssen besonders hohe ökologische, soziale und ökonomische Kriterien erfüllen.
Nach Ansicht von Sabine Döbeli, CEO von Swiss Sustainable Finance, sind diese Unternehmen sogar langfristig erfolgreicher. Das führt dazu, dass die eigenen Investitionen auf lange Sicht entsprechende Erträge abwerfen. Zudem leisten Sie einen kleinen, aber wertvollen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit auf der Erde.
Finanzen Bern: So erkennen Sie Nachhaltigkeit
Möchten Sie Ihre Anlageprodukte lieber selbst auswählen oder die Angebote der Bank überprüfen, bevor Sie investieren? Informieren Sie sich über die in den angebotenen Fonds enthaltenen Firmen und werfen Sie einen Blick auf ihre Jahresberichte. Achten Sie dabei vor allem auf die sogenannten ESG-Kriterien.

«E» steht dabei für Environment (Umwelt). Diese Unternehmen bemühen sich, ihren CO2-Ausstoss und ihren Energieverbrauch zu verringern. Häufig nutzen sie dazu PV-Anlagen auf dem eigenen Gelände und reduzieren Abfälle so weit wie möglich.
«S» steht für Social (Soziales). Damit ist gemeint, dass diese Unternehmen die Menschenrechte achten und für gute Arbeitsbedingungen und angemessene Entlohnung sorgen. Dies ist vor allem für Firmen wichtig, die in Ländern der Dritten Welt aktiv sind.
«G» steht schliesslich für Governance (Unternehmensführung). Eine nachhaltige Unternehmensführung zeichnet sich durch Transparenz sowie die Bekämpfung von Korruption und Lobbyismus aus.
Worauf Sie bei nachhaltigen Investitionen achten müssen
Nicht alle Unternehmen handeln tatsächlich nachhaltig. Viele betreiben sogenanntes Greenwashing: Sie geben sich mit irreführender Werbung als nachhaltig aus, obwohl sie es nicht sind.
Laut einer Studie der Corvinus-Universität Budapest war dies bei immerhin sieben Prozent der über 1200 untersuchten Firmen in 23 Ländern der Fall. In der Energiebranche stieg der Anteil sogar auf 40 Prozent.

Möchten Sie sichergehen, dass der zur Verbesserung Ihrer Finanzen gewählte Fonds wirklich nachhaltig ist? Dann stellen Sie einige Nachforschungen im Internet zu den enthaltenen Firmen an. So können Sie sicher sein, dass sie nachhaltig agieren und kein Greenwashing betreiben.