Finanzen Bern: Blockchain und Netto-Null für die Zukunft
Die Umstellung auf eine klimaneutrale Zukunft stellt den Finanzsektor vor grosse Herausforderungen, denen er mit modernsten Technologien begegnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Schweiz hoch angesehen.
- Mehr als 60 Prozent der Banken haben sich bereits eine Netto-Null-Zielausrichtung gesetzt.
Für die Schweizer Bevölkerung ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Dies spiegelt sich auch in ihren Ansprüchen an die Banken wider. Laut einer Umfrage von Greenpeace Schweiz wünschen sich zwei Drittel der Befragten klimaneutrale Investitionen von ihren Banken. Und sogar vier Fünftel (80 Prozent) fordern von der Schweizerischen Nationalbank, dass sie klimaschädliche Aktivitäten nicht mehr unterstützen soll.
Netto-Null und die Banken
Wie es um das Bewusstsein der Banken bestellt ist, prüft alle zwei Jahre der PACTA-Klimatest des Bundesamts für Umwelt. Das Ergebnis aus dem Jahr 2024 zeigt, dass bereits über 60 Prozent der teilnehmenden Banken eine Netto-Null Zielausrichtung strategisch aufgenommen haben.

Dazu gehören vor allem Best Practices bei Investitionen. So schliessen viele Banken bereits Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Energien aus. Dies gilt auch für die Schweiz, wo Banken spezifisch nachhaltige Fonds bewerben. Es gibt jedoch noch andere Möglichkeiten, eine klimaneutrale Zukunft zu fördern: Mithilfe modernster Technologien.
Finanzen Bern: Die Blockchain für mehr Transparenz
Die Schweiz zählt zu den führenden Nationen im Bereich Blockchain-Technologie. Diese kann beispielsweise genutzt werden, um Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette zu verfolgen.
Ausserdem können nachhaltige Assets tokenisiert werden. Das heisst, dass Vermögenswerte und Anlageprodukte in digitale Token verwandelt und auf der Blockchain gespeichert werden. Einige Schweizer Banken bieten dies heute schon an.

Ein Problem ist heute noch der hohe Energieverbrauch der Blockchain-Technologie. Doch auch hier arbeitet die Schweiz an Innovationen.
So verbraucht Proof of Stake (PoS) weit weniger Energie als das bisherige Proof of Work (PoW). Die Nationalbank arbeitet dazu am digitalen Franken (CBDC). Dieser soll papierbasierte Prozesse weiter reduzieren und den Zahlungsverkehr effizienter gestalten. Auch dies sorgt für eine Reduzierung der Emissionen.
Finanzen in Bern mit KI verwalten
Ein noch grösses Thema als die Blockchain ist Künstliche Intelligenz. Gemeinsam bilden sie ein starkes Duo für mehr Nachhaltigkeit im Finanzsektor. Aktuell wird sie vor allem zur Prozessoptimierung eingesetzt.
So hilft KI dabei, Investitionen und Anlageprodukte auf ihre Klimafreundlichkeit zu analysieren. Sie kann die Folgen bestimmter Investitionen auf das Klima abschätzen und davon abraten, oder sie gezielt empfehlen.
Allerdings hat KI aktuell noch das gleiche Problem wie die Blockchain: Den hohen Energieverbrauch, der dem Netto-Null als Ziel zuwiderläuft. Hier arbeiten Schweizer Banken vor allem daran, ihre Datencenter mit erneuerbaren Energien wie Wasserkraft und Solar zu betreiben.
Blockchain und KI als starkes Duo
Erste Projekte im Crypto Valley arbeiten daran, die beiden wichtigsten Technologien für einen nachhaltigen Finanzsektor zu vereinen. So kann KI eingesetzt werden, um Verträge auf der Blockchain zu optimieren.
Umgekehrt sichert die Blockchain die Datengrundlage, auf der die KI trainiert wird und agiert. Sie ist in der Lage, Datensätze nicht nur transparent bereitzustellen, sondern auch manipulationssicher zu machen.

Die Zusammenarbeit kann dann etwa so aussehen: Zunächst analysiert die KI verschiedene Anlageportfolios auf ihre Klimaneutralität. Über die Blockchain lassen sich dann die Daten zurückverfolgen, die in diese Analyse eingeflossen sind. So können auch Endkunden besser beurteilen, ob es sich um ein vertrauenswürdiges Anlageprodukt handelt.
Finanzen Bern: Chancen und Herausforderungen
Die Schweiz profitiert enorm von der Kombination aus Technikoffenheit, liberaler Blockchain-Politik und Finanzstärke. Innovationsstandorte wie das Crypto Valley werden vom Bund gefördert und ziehen Talente aus aller Welt an.

Die grösste Herausforderung beim Einsatz von Technologien wie Blockchain und KI ist aktuell noch der enorme Energieverbrauch. Lässt sich dieser senken, können die Schweizer Banken mit ihrer Hilfe die hochgesteckten Netto-Null-Ziele des Landes erreichen. Damit hätte das Land einen Spitzenplatz bei der Ausrichtung des Finanzsektors auf Klimaneutralität inne.