Finanzen Bern: ETF, Fonds oder Bankkonto?
Neben der allgemeinen Altersvorsorge spielt die private Vorsorge für die Finanzen in Bern eine wichtige Rolle. Dabei wird die Börse immer interessanter.

Das Wichtigste in Kürze
- Die jährliche Sparquote lag im Jahr 2024 bei 15,71 Prozent.
- Auf Sparkonten lagern rund 288 Milliarden Franken.
Die Schweizer Bevölkerung gilt als Europameister im Sparen. Kein anderes Volk schafft es, so viel Geld zurückzulegen. Laut offizieller OECD-Statistik lag der Wert der Ersparnisse pro Haushalt in der Schweiz im Jahr 2024 bei 15,71 Prozent.
Wenig überraschend ist, dass der wohlhabende Teil der Bevölkerung mehr spart als Geringverdiener.
Finanzen Bern: Wohin mit dem Gesparten
Viele Menschen sparen kurzfristig, um sich Konsumwünsche wie eine Reise oder ein Auto zu erfüllen. Der Grossteil des Geldes fliesst jedoch in die Vorsorge für später. Sehr beliebt sind die klassischen Vorsorgeprodukte der Säule 3a, die von Banken und Versicherungen angeboten werden. Wer lieber privat vorsorgt, hat ebenfalls viele Optionen für seine Finanzen in Bern.

Unangefochtener Spitzenreiter ist das Sparkonto. 288 Milliarden Franken haben private Haushalte auf den Sparkonten der Schweiz geparkt. Allerdings wirkt diese Zahl weniger beeindruckend, wenn man sie auf die Bevölkerung aufteilt: Im Durchschnitt hat somit jeder Erwachsene im Land etwa 35'000 Franken auf dem Sparkonto.
Die Vor- und Nachteile des Sparkontos
Das Sparkonto ist die sicherste Form der Geldanlage: Für in Bern angelegte Finanzen gilt eine Einlagensicherung in Höhe von bis zu 100'000 Franken. Sollte eine Bank also pleitegehen, ist dieser Betrag trotzdem sicher.
In früheren Hochzinszeiten galt das Sparkonto ausserdem als zuverlässiger Gewinnbringer: Mit einer Zinsquote von vier bis fünf Prozent war die angelegte Summe vor der Inflation geschützt. Allerdings haben die Zinsen in den letzten Jahren stark nachgegeben. Im Jahr 2024 lag der Zinssatz für das Sparkonto im Durchschnitt nur noch bei 0,52 Prozent.

Die Inflationsrate lag 2024 dagegen im Durchschnitt bei 1,1 Prozent. Das bedeutet, dass das auf dem Sparkonto angelegte Geld an Wert verliert.
Ein Rechenbeispiel: Sie haben 10'000 Franken zu einem Zinssatz von 0,52 Prozent angelegt. Nach einem Jahr haben Sie 10'058 Franken auf dem Konto. Zugleich mussten Sie jedoch einen Wertverlust von 110 Franken durch die Inflation hinnehmen.
Börse statt Sparkonto
Ein Sparkonto eignet sich also vor allem für die kurzfristige Geldanlage. Wenn Sie für eine 5000 Franken teure Kreuzfahrt sparen möchten, können Sie jeden Monat einen Betrag auf das Sparkonto überweisen. Nach ein bis zwei Jahren haben Sie Ihr Sparziel erreicht. Von den geringen Zinsgutschriften können Sie sich an Bord ein Getränkepaket oder einen Ausflug gönnen.

Für den langfristigen Vermögensaufbau ist das Sparkonto hingegen ungeeignet. Hier ist es sinnvoller, in Fonds an der Börse zu investieren. Der Swiss Market Index (SMI), der wichtigste Börsenindex der Schweiz, hat sich über Jahre hinweg positiv entwickelt.
Bei seiner Einführung im Jahr 1988 lag er bei 1500 Punkten, Anfang 2025 knackte er die Marke von 13'000 Punkten. Von Rückschlägen, wie der Dotcom-Blase, erholte er sich immer wieder schnell.
Fonds und ETFs als langfristige Anlage
Exchange Traded Funds (ETFs) sind die beliebteste Anlageform für Kleinanleger. Sie gehören auch zu vielen Vorsorgeprodukten der Säule 3a bei Banken. Die Gebühren sind relativ gering, die Renditechancen dafür hoch.
Es stehen zahlreiche verschiedene ETFs zur Auswahl, die beispielsweise die Schweizer Börse oder internationale Märkte abbilden. Wer möchte, kann auch gezielt nachhaltige Unternehmen fördern oder auf hohe Gewinne im Technologiebereich hoffen.

Neben ETFs kommen auch aktiv gemanagte Fonds und einzelne Aktien infrage. Allerdings sind diese mit höheren Risiken verbunden. So kann sich ein junges Start-up zu einem globalen Marktführer entwickeln, aber auch pleitegehen.
Es ist auf jeden Fall ratsam, die eigenen Finanzen zu diversifizieren und in verschiedene Produkte zu investieren. Dazu sollte natürlich auch ein gewisses Interesse an den Aktienmärkten vorhanden sein und man sollte einen langfristigen Anlagehorizont haben. Nur so lassen sich Finanzkrisen gut aussitzen.